Tschechien vor deutlicher Lockdown-Verschärfung

Der tschechische Ministerpräsident Andrej Babis hat eine deutliche Verschärfung der Coronavirus-Maßnahmen angekündigt. Man müsse eine „völlige Katastrophe in den Krankenhäusern“ abwenden, sagte der 66-Jährige heute. Über die Details soll im Laufe des Tages mit der Opposition sowie Arbeitgeber- und Arbeitnehmervertretern beraten werden. Konkret wurde Babis nicht, sagte aber: „Wenn es keinen Kontakt gibt, kann auch keine Übertragung stattfinden.“

Babis sprach sich zudem für eine Verlängerung des Notstands aus, der am Montag ausläuft. Unklar ist, ob die Minderheitsregierung dafür eine Mehrheit finden kann. Eine baldige Öffnung der Schulen schloss Babis aus. Im Raum stehen regelmäßige Tests in den Firmen. Unterdessen wurde bekannt, dass Israel dem stark betroffenen Partnerland 5.000 Impfdosen zur Verfügung stellt.

Das Gesundheitsministerium in Prag meldete heute 15.672 Neuinfektionen innerhalb von 24 Stunden. Mehr als 6.800 Patientinnen und Patienten waren in Krankenhäusern in Behandlung, davon mehr als 1.300 auf den Intensivstationen. Seit Beginn der Pandemie gab es in dem rund 10,7 Millionen Einwohnerinnen und Einwohner zählenden Land mehr als 1,1 Millionen nachgewiesene Infektionen und 19.682 Todesfälle.