Italien und Slowenien wegen Balsamico-Essigs im Clinch

Zwischen Italien und Slowenien ist ein „Krieg“ um Balsamico-Essig entbrannt. Italien reagierte scharf auf den Beschluss der slowenischen Regierung, dass jede Mischung aus Weinessig mit konzentriertem Traubenmost als „Aceto balsamico“ bezeichnet und verkauft werden darf. Dagegen wehrt sich der italienische Landwirtschaftsverband Coldiretti heftig.

Rom ruft Brüssel zu Hilfe

In einer Presseaussendung bezeichnete Coldiretti heute den slowenischen Beschluss als „gefährlichen Präzedenzfall“, gegen den sich Italien in Brüssel wehren müsse. Coldiretti forderte den Einsatz der italienischen Institutionen bei der EU-Kommission, um den Balsamico-Essig zu verteidigen. Die Bezeichnung „Aceto balsamico di Modena“ sei als geografische Angabe für Balsamessig aus dem italienischen Modena geschützt.

Der Balsamico-Essig ist eine weltweit einzigartige Spezialität, die in der norditalienischen Provinz Modena hergestellt wird. Er wird durch die traditionelle Verarbeitung von Traubenmost und Weinessig gewonnen, die in Fässern aus edlen Hölzern verfeinert werden und dadurch ein besonderes Aroma und Bouquet erhalten.

Im Norden von Modena befinden sich eine Reihe von Herstellern und Zulieferfirmen des weltberühmten Essigs „Aceto balsamico di Modena“, die das besondere Gütesiegel tragen dürfen. Damit ausgezeichnete Flaschen können vier bis 20 Euro kosten, für Flaschen mit dem wertvollsten Gütesiegel werden bis zu 1.500 Euro gezahlt.