Gratistests für daheim und Homeoffice-Paket beschlossen

Der Nationalrat hat gestern Abend das nächste Coronavirus-Paket im Gesundheitsbereich verabschiedet. Das wohl meiste Interesse erregt dabei, dass pro Monat alle Österreicher ab 15, die sich nicht von ELGA abgemeldet haben, in den Apotheken fünf Gratis-Coronavirustests für daheim erhalten werden.

Beschlossen wurden – einstimmig – steuerliche Vorteile für Arbeitnehmer im Homeoffice. Zudem wurde fixiert, dass das Pendlerpauschale auch bei Arbeit daheim weiterwirkt. Weiter verlängert wurden auch Stundungen von Steuern.

Abwicklung in Apotheken

Für die Abwicklung der Selbsttests bekommen die Apotheken ein pauschales Honorar in der Höhe von jeweils zehn Euro. Im Gesetz verankert wird auch die Berechtigung für Apotheken, Coronavirus-Tests durchzuführen, was in der Praxis bereits seit dem 8. Februar möglich ist. Pro durchgeführten Test wird den Apotheken ein Honorar in der Höhe von 25 Euro vergütet. NEOS fordert darüber hinaus einmal mehr, Apotheker auch für Impfungen einzusetzen.

Flächendeckend ab Mitte März

Ab kommender Woche sollen bereits drei Mio. Selbsttests über die Apotheken verteilt werden. Spätestens ab dem 15. März wird das Angebot flächendeckend in ganz Österreich verfügbar sein, berichtete das Gesundheitsministerium.

Angehörigen des gehobenen Dienstes der Gesundheits- und Krankenpflegeberufe, Hebammen oder Kardiotechnikern wurde es ermöglicht, auch ohne ärztliche Anordnung Abstriche aus Nase und Rachen zu machen. Bei Pflegeassistenten, Masseuren oder Angehörigen von Sozialbetreuungsberufen ist die Durchführung von Antigentests nur auf Anordnung, unter Aufsicht und nach entsprechender Einschulung erlaubt.

Homeoffice-Steuerregeln einstimmig beschlossen

In Sachen Homeoffice können künftig bis zu 300 Euro jährlich bei einer Anschaffung ergonomischer Einrichtung wie Bürosessel oder Schreibtisch als Werbekosten geltend gemacht werden. Insgesamt sind steuerliche Begünstigungen bis zu 600 Euro möglich.

Mehrere Regelung verlängert

Neuerlich werden diverse Coronavirus-Regelungen, die Ende März ausgelaufen wären, bis Mitte des Jahres verlängert. Das betrifft die steuerfreie Behandlung von Zulagen und Zuschlägen trotz Telearbeit, Quarantäne oder Kurzarbeit ebenso wie den Bezug des Pendlerpauschales im Homeoffice. Letzteres wurde von NEOS kritisiert, werde hier doch ein Aufwand vergütet, den es gar nicht gebe.

Zudem wurde beschlossen, die Steuerstundungen bis 30. Juni weiter zu verlängern. Vor allem Klein- und Mittel-Unternehmen werde damit geholfen, betonte Finanzminister Gernot Blümel (ÖVP). Ferner wird die Steuerbefreiung von Ethanol verlängert, um die Herstellung von Desinfektionsmitteln zu vereinfachen. Zur Investitionsprämie wurde die Frist etwa für erste Bestellungen, Lieferungen oder Anzahlungen um drei Monate bis 31. Mai verlängert.

Forciert werden Coronavirus-Tests in Unternehmen. Über 1.100 hätten sich bereits angemeldet, berichtete Wirtschaftsministerin Margarete Schramböck (ÖVP). Den Betrieben werden für Antigen- und PCR-Tests pro durchgeführten Test zehn Euro ersetzt werden. Ermöglicht werden sollen die Tests neben Mitarbeitern und deren Angehörigen auch Kunden. Abgelehnt wurde diese Gesetzesänderung von den Freiheitlichen.