Offenbar Mängel bei FAA-Zertifizierung der Boeing 737 Max

Das US-Verkehrsministerium weist in einem Prüfbericht Schwachstellen in der US-Flugaufsichtsbehörde FAA bei der Zertifizierung der Boeing-Unglücksmaschine 737 Max aus.

Teilweise habe derselbe Boeing-Ingenieur, der für das Design der Maschine verantwortlich war, dieses dann auch im Auftrag der FAA zertifiziert, hieß es in dem gestern veröffentlichten Bericht. Die FAA müsse sicherstellen, dass die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die die Zertifizierungsaufgaben durchführen, „ausreichend unabhängig sind“.

In dem 63-seitigen Bericht kam das Ministerium zu dem Schluss, dass die FAA kein umfassendes Verständnis des Sicherheitssystems hatte, das mit zwei Abstürzen in Verbindung gebracht wird. Außerdem wurden „Schwächen im Management und in der Aufsicht“ angeführt. Die FAA stimmte zu, allen 14 Empfehlungen des Berichts für einen sicheren Zulassungsprozess zu folgen, und erklärte, dass sie „bereits erhebliche Fortschritte“ bei der Umsetzung der Vorgaben gemacht habe.

Das Boeing-Erfolgsmodell 737 Max war im März 2019 nach zwei Abstürzen mit insgesamt 346 Toten in Indonesien und Äthiopien aus dem Verkehr gezogen worden. Als Unglücksursache galten Probleme mit der Steuerung. Die US-Luftfahrtbehörde hatte Mitte November nach Software-Updates und mit Auflagen etwa zum Pilotentraining den Flugbetrieb wieder zugelassen.