Spenden: Novomatic geht mit Anfrage an Öffentlichkeit

In einem ungewöhnlichen Schritt hat der Glücksspielkonzern Novomatic gestern Fragen einer Recherchekooperation von „profil“, „Der Standard“ und ZIB2 veröffentlicht – und gleich die Antworten dazu. In seinen Antworten auf die 13 Fragen weist das Unternehmen jeden Zusammenhang zwischen Sponsoringaktivitäten und einer direkten Einflussnahme auf Politiker zurück. Die Fragen richteten sich großteils auf konkrete Geldflüsse an einzelne Organisationen.

Basis für die Fragen ist eine „Sponsoring- und Spenden-Übersicht der Novomatic AG (NAG) und der Novomatic Gaming Industries GmbH (NGI) für die Jahre 2016 bis 2018“. Novomatic schreibt, dem Unternehmen liege diese Liste nicht vor, sie beinhalte „Informationen, die wohl nur unter Verletzung rechtlicher Bestimmungen erlangt werden konnten“.

2020 bei Hausdurchsuchung beschlagnahmt

Rechtliche Schritte gegen die Recherchekooperation würden geprüft. Von der Recherchekooperation hieß es auf APA-Anfrage, es handle sich um eine Liste, die 2020 bei einer Hausdurchsuchung bei einem leitenden Mitarbeiter beschlagnahmt worden sei.

Die Recherchekooperation stellt ihre Fragen zur Sponsoringtätigkeit der Novomatic. Teilweise geht das Unternehmen nicht darauf ein, unter Verweis darauf, dass die ursprüngliche Liste nicht bekannt sei. Keinesfalls aber stünden Geldflüsse mit politischen Gegenleistungen in Verbindung, betont Novomatic mehrfach. Geld komme immer den Vereinen und nicht deren Obleuten zugute.

„Dass (auch) politisch tätige Personen in einzelnen Gremien in einzelnen Vereinen oder Institutionen repräsentiert sind, entspricht wohl auch der österreichischen Vereinskultur und hat für unsere Werbe- und Sponsoring-Aktivitäten keinerlei Bedeutung“, so eine der Antworten. Auch Unternehmenseigentümer Johann Graf treffe niemals operative Entscheidungen, wer gesponsert wird. Auf die konkrete Frage ob sich Novomatic in den genannten Zusammenhängen irgendetwas vorzuwerfen habe, gibt es als Antwort ein glattes „Nein“.