EU-Gipfel will Impfstoffproduktion beschleunigen

Die EU-Staaten wollen die Produktion von Covid-19-Impfstoffen beschleunigen und insgesamt einen „strategischeren Ansatz“ bei diesem Thema verfolgen. Das habe sich nach etwa der Hälfte der Wortmeldungen bei dem heute begonnenen zweitägigen EU-Videogipfel gezeigt, hieß es in Ratskreisen.

Debatte über „Grünen Pass“

Aus dem Umfeld von EU-Ratspräsident Charles Michel hieß es weiter, der EU-Gipfel wolle auch zu mehr Konvergenz und einem harmonisierten Ansatz beim Thema Impfzertifikate kommen. Während Länder wie Österreich, Griechenland, Spanien und Italien auf einen digitalen „Grünen Pass“ mit Erleichterungen für Geimpfte, Genesene und Getestete drängen, standen nach Angaben von Diplomaten Frankreich und Deutschland diesbezüglich auf der Bremse. Kritiker fürchten Nachteile für Menschen, die noch nicht geimpft sind. Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) hatte mit seiner Forderung nach einem „Grünen Pass“ die Debatte wieder befeuert.

Viele Fragen zu Impfstoffbeschaffung

Beim Gipfel habe es auch viele Fragen an die EU-Kommission gegeben, die von ihrer Präsidentin Ursula von der Leyen vertreten wird, hieß es weiter – vor allem zur Planbarkeit weiterer Impfungen, Transparenz bei der Produktion und Exporten. Verträge müssten geachtet werden, lautete demnach der Tenor in Hinblick auf die Impfstoffhersteller.

Kurz bejahte die Frage, ob die EU-Staaten dafür auch Gelder bereitstellen würden. Das wäre ein Bereich, wo es sinnvoll wäre, großzügig zu sein, sagte er. Auch Österreich wäre bereit, hier einen Beitrag zu leisten, man stehe in Kontakt mit den Pharmaherstellern.