Diplomatischer Besuch in Nordkorea: Ausreise auf Draisine

Eine Gruppe russischer Diplomaten hat eine ungewöhnliche Heimreise angetreten, als sie Nordkorea nach einem offiziellen Besuch wieder verlassen hat: Wie mehrere Medien heute berichteten, wurden die Diplomaten samt ihrer Familien per Draisine außer Landes gebracht. Zuvor war die Gruppe, darunter die dreijährige Tochter eines Botschaftssekretärs, bereits 32 Stunden per Zug und nochmal zwei Stunden im Bus von Pjöngjang aus unterwegs gewesen.

Der Grund liegt in strengen Coronavirus-Maßnahmen. Nordkorea, das offiziell angibt, keine Infektionsfälle im Land zu haben, untersagt derzeit die meisten Zugsverbindungen über die Grenzen des Landes.

Russische Diplomaten verlassen mit ihren Familien Nordkorea auf einer Draisine
APA/AFP/Russian Foreign Ministry

Auch internationale Passagierflüge sind ausgesetzt. Die Diplomaten hatten daher keine Wahl, als mit wenigen „Menschenstärken“ die Grenze zu passieren. Die Gruppe aus acht Personen fuhr so rund einen Kilometer auf recht altmodischem Weg und bei klirrender Kälte über den Grenzstreifen nach Russland.

„Da die Grenzen seit mehr als einem Jahr geschlossen sind und der Passagierverkehr eingestellt wurde, war es eine lange und schwierige Heimreise“, hieß es auf der Facebook-Seite des russischen Außenministeriums. Bilder zeigten auch, wie die Reisegruppe beim Überqueren der Grenze jubelte.