Birkenstock ist verkauft

Der deutsche Sandalenhersteller Birkenstock ist verkauft. Die Traditionsfirma in Linz am Rhein geht an die US-französische Beteiligungsgesellschaft L Catterton und die Familienholding Financiere Agache des französischen Milliardärs Bernard Arnault, wie Birkenstock-Geschäftsführer Oliver Reichert dem „Handelsblatt“ heute sagte.

Die beiden einzigen Erben des Schuhherstellers, Alexander und Christian Birkenstock, verkaufen die Mehrheit der Anteile, bleiben aber als Minderheitsgesellschafter investiert. Über den Kaufpreis sei Stillschweigen vereinbart worden.

„Wir bekommen durch die neuen Miteigentümer exzellente Marktzugänge und Kontakte in Asien und können unseren Wachstumskurs beschleunigt fortsetzen“, sagte Geschäftsführer Reichert dem „Handelsblatt“. Alle Arbeitsplätze blieben erhalten. „Wir sind in Deutschland fest verankert, und daran wird sich auch nichts ändern.“

Dauerhaft in Familienbesitz

Birkenstock war vor 250 Jahren gegründet worden und ist seitdem dauerhaft und vollständig in Familienbesitz. Die Firma produziert nahezu ausschließlich in Deutschland, 2019 waren es ungefähr 25 Millionen Paar Schuhe und Sandalen, wie das „Handelsblatt“ berichtete.

2019 machte das Unternehmen laut Bericht rund 720 Millionen Euro Umsatz bei einem Nettogewinn von 130 Millionen Euro. Es wird laut „Handelsblatt“ mit vier Milliarden Euro bewertet.

Neben L Catterton gab es nach Angaben Reicherts weitere Bieter. Die Entscheidung für L Catterton begründeten die Brüder Birkenstock gegenüber dem „Handelsblatt“: „Die neuen Gesellschafter bringen ein tiefes Verständnis für die Details eines Produktionsunternehmens mit, bei dem sich alles um Qualität dreht.“