Picassos „Guernica“ im UNO-Sicherheitsrat abgehängt

Der markante Bildteppich von Pablo Picassos berühmtem Antikriegsgemälde „Guernica“ ist nach mehr als 30 Jahren aus dem Eingangsbereich des UNO-Sicherheitsrats in New York entfernt worden.

Wie die Vereinten Nationen gestern (Ortszeit) in New York mitteilten, beendete der Eigentümer der Tapisserie, Nelson Rockefeller Junior, die Leihgabe. Zu den Gründen äußerte sich die UNO nicht. Auch die Familie Rockefeller äußerte sich nicht.

Bildteppich „Guernica“
Reuters/Shannon Stapleton

Der im Jahr 1955 von Nelson Rockefeller im französischen Atelier Jacqueline de La Baume-Dürrbach in Auftrag gegebene Bildteppich war seit 1984 an die UNO ausgeliehen. Das Gemälde des spanischen Künstlers Picasso zeigt den Angriff der deutschen Luftwaffe auf die Stadt Guernica am 26. April 1937 im Zug des spanischen Bürgerkriegs. In diesem unterstützte Nazi-Deutschland die Truppen des faschistischen Generals Francisco Franco.

Staats- und Regierungschefs sowie Diplomaten gingen bis jetzt jahrzehntelang an dem Bildteppich vorbei, wenn sie das Gebäude des UNO-Sicherheitsrats betraten. Nun ist die Wand leer – und es werden heftige Debatten zwischen den UNO-Mitgliedsstaaten über einen adäquaten Ersatz für das Picasso-Meisterwerk erwartet.