D: Festnahmen bei Razzia im Neonazi-Milieu

Es geht um rechtsextreme Rocker, die in Deutschland mit Drogen gehandelt und Geldwäsche betrieben haben sollen: Mit einer großangelegten Razzia ist die Polizei in den deutschen Bundesländern Thüringen, Sachsen-Anhalt und Hessen gegen ein Neonazi-Netzwerk vorgegangen. Die Beamten fanden gestern bei Durchsuchungen von 27 Wohnungen und Geschäftsräumen unter anderem insgesamt ein Kilogramm Drogen, rund 120.000 Euro Bargeld, rechte Devotionalien und Schusswaffen.

Ob die Waffen noch schussfähig seien, müsse erst noch überprüft werden, sagte der Präsident des Landeskriminalamts Thüringen, Jens Kehr. Insgesamt wurden zehn Personen festgenommen. Gegen acht Verdächtige mit deutscher Staatsangehörigkeit im Alter zwischen 24 und 55 Jahren lagen Haftbefehle vor. Bei den Ermittlungen geht es um den Verdacht des organisierten Drogenhandels und der Geldwäsche. Insgesamt gibt es 21 Beschuldigte.

Ermittler sicherten unter anderem auch Kreditkarten, Handys und diverse Speichermedien. Unter den Drogen, die gefunden wurden, waren den Angaben zufolge Crystal Meth und Heroin. Kehr sagte, die Ermittlungen zeigten einmal mehr, dass sich die rechtsextreme Szene teils durch Rauschgiftkriminalität finanziere.