Erneut Schülerinnen in Nigeria entführt

In Nigeria sind erneut Hunderte Schülerinnen entführt worden. 317 Mädchen der Government Girls Science Secondary School von Jangebe seien von „bewaffneten Banditen“ verschleppt worden, erklärte ein Polizeisprecher gestern. Die Polizei des Bundesstaates Zamfara startete gemeinsam mit dem Militär eine Such- und Rettungsaktion.

Die Angreifer überfielen den Angaben zufolge das Internat im Nordwesten Nigerias in der Nacht und drangen in die Schlafsäle ein. Rund 50 Schülerinnen gelang die Flucht. Ihre aufgebrachten Eltern weigerten sich, sie für Befragungen durch die Polizei zurückzulassen und verwüsteten die Schule. „Sie sind gewalttätig geworden und haben Türen und Fenster eingeschlagen. Wir hatten keine andere Wahl, als sie gehen zu lassen“, berichtete ein Lehrer.

Die Lage in Jangebe war nach der Tat angespannt: Wütende Dorfbewohner griffen einen Fahrzeugkonvoi mit Presseleuten und Sicherheitskräften an, der nach der Entführung in das Dorf kam.

Präsident und UNO verurteilen Tat

Nigerias Präsident Muhamadu Buhari verurteilte die Entführung als „unmenschlich und völlig inakzeptabel“. „Diese Regierung wird sich nicht von Banditen erpressen lassen, die es auf unschuldige Schüler abgesehen haben, weil sie hohe Lösegeldzahlungen erwarten“, sagte er.

UNO-Generalsekretär Antonio Guterres forderte die sofortige Freilassung der Schulmädchen. „Schulen sollten ein sicherer Raum bleiben, wo ohne Angst vor Gewalt gelernt werden kann“, sagte sein Sprecher Stephane Dujarric.