Nur 22 Prozent der Impfungen gehen an die über 75-Jährigen

Der nationale CoV-Impfplan sieht vor, dass in Phase 1 Bewohner und Personal von Alten- und Pflegeheimen, über 80-Jährige, besonders Gefährdete sowie Personal im Gesundheitsbereich und in Phase 2 Personen ab 70 geimpft werden. Eine Abfrage von NEOS zeigt, dass bisher nur sehr wenige über 75-Jährige geimpft wurden. Nur 22 Prozent der Impfungen sind an diese Gruppe gegangen. Zwischen den für die Impfungen zuständigen Ländern gibt es dabei große Unterschiede.

Die Zahlen aus dem Gesundheitsministerium zeigen, dass vor allem Oberösterreich mit 38 Prozent und Kärnten mit 36 Prozent die höchste Impfquote bei den über 75-Jährigen haben. Die Steiermark (14 Prozent) und Niederösterreich (15 Prozent) sind die Schlusslichter.

In Wien liegt die Impfquote bei den über 75-Jährigen bei 17 und in Salzburg bei 19 Prozent. Im Burgenland sind es 21, in Tirol 22 und in Vorarlberg 23 Prozent. Die zweite Impfdosis haben überhaupt erst acht Prozent der über 75-Jährigen bekommen.

„Impfen planlos durch die Gegend“

Diese Impfquoten spiegeln sich laut NEOS-Gesundheitssprecher Gerald Loacker auch in den Todesfällen wider. So haben die Steiermark und Niederösterreich die höchste Sterblichkeit. Im Siebentagesschnitt gibt es hier 4,6 bzw. 4,2 Covid-19-Todesfälle pro Million Einwohner. In Oberösterreich ist es im Vergleich nur ein Todesfall. „Man sieht an den konkreten Zahlen: Wer mehr ältere Menschen impft, verhindert mehr Todesfälle“, sagte Loacker gegenüber der APA.

„Die Älteren sind die am meisten gefährdete Gruppe. Solange wir nicht die älteren Mitbürger geimpft haben, werden wir weiter von Lockdown zu Lockdown purzeln. Einige Bundesländer impfen planlos durch die Gegend, und der Gesundheitsminister schaut weg. Er müsste endlich den Impfplan durchsetzen“, so Loacker an die Adresse von Gesundheitsminister Rudolf Anschober (Grüne).