Rendi-Wagner warnt vor weiteren Öffnungen

SPÖ-Chefin Pamela Rendi-Wagner hat sich angesichts der weiter steigenden Infektionszahlen klar gegen weitere Lockerungen ausgesprochen. „Ich warne vor weiteren Öffnungsschritten. Ich bin für einen Weg der Sicherheit, der Kontrolle und der Vorsicht. Ich will keine Situation, wie wir sie in Österreich im November hatten“, sagte sie heute. Öffnungen müssten nachhaltig sein und dürften keine weiteren Lockdowns zur Folge haben.

Rendi-Wagner erinnerte im Vorfeld der für Montag geplanten Beratungen der Bundesregierung, bei der das weitere Vorgehen fixiert werden soll, auch an die aufrührenden Bilder aus Italien vor einem Jahr: „Ich will keine Situation, wie sie vor einem Jahr in Italien in den Krankenhäusern in Bergamo stattgefunden hat. Wir alle haben diese Bilder offenbar schon vergessen. Ich will auch keine Situation, wie sie gerade aktuell dieser Tage in Tschechien passiert, wo auch die Krankenhäuser in der Gesundheitsversorgung kollabieren. Eine solche Situation ist nicht nur für die Gesundheitsversorgung der Covid-19-Patienten gefährlich“ – sondern letztendlich für die Versorgung aller Patienten und Patientinnen, warnte sie.

Infektionszahlen in zwei Wochen verdoppelt

Vor rund drei Wochen, als die Bundesregierung die leichten Öffnungen beschlossen hatte, sei die Zahl der täglichen Neuinfektionen „bei knapp über 1.000“ gelegen, sagte sie. „Die heutigen Zahlen zeigen einen Höchststand für den Februar bei fast 2.500 Neuinfektionen“, diese Entwicklung sei „hoch riskant“. Denn man habe aufgrund der „zu frühen Öffnungen aufgrund der sich stark ausbreitenden Virusmutationen eine sehr instabile Situation“.

Die Zahlen hätten sich „in den letzten zwei Wochen verdoppelt“, und man könne „davon ausgehen, dass sich die Verdopplung der letzten zwei Wochen fortsetzt“. Denn die aktuellen Infektionen werde man erst in zehn Tagen in den Statistiken sehen. Jeglicher weiterer Öffnungsschritt werde „den schon jetzt zu beobachtenden Kontrollverlust über das Infektionsgeschehen weiter beschleunigen“.