Impfplan: Gesundheitsministerium änderte Zielvorgabe

Zwei Monate nach dem Impfstart Ende Dezember hat in Österreich weniger als ein Drittel der über 85-Jährigen die erste CoV-Impfung bekommen. Das zeigen die gestern aktualisierten Daten des Gesundheitsministeriums.

Auch vom im Februar erklärten Ziel einer Durchimpfungsrate von 17 Prozent bis Ende März sind Regierung und Länder mit 5,5 Prozent noch weit entfernt. In Summe wurden in der Vorwoche 148.604 Impfungen durchgeführt, ein Viertel mehr als in der Woche davor.

Zwei Mio. verimpfte Dosen bis Ostern

Vom Anfang Februar ausgerufenen Ziel, bis Ende März 17 Prozent der „impfbaren Bevölkerung“ ab 16 Jahren gegen das Coronavirus zu immunisieren, ist Österreich noch weit entfernt. Dafür wären bis zu 2,6 Millionen Impfungen (erste und zweite Dosis) nötig gewesen. Vom aktuellen Impfplan des Gesundheitsministeriums ist diese Zahl mittlerweile verschwunden.

Auch die für das zweite Quartal erwartete AstraZeneca-Lieferung hat das Ministerium im aktuellen, mit 24. Februar datierten Impfplan von 3,5 auf 1,2 Millionen Dosen reduziert.

Ein Sprecher von Gesundheitsminister Rudolf Anschober (Grüne) begründete die Streichung des Impfziels auf APA-Anfrage damit, dass man den Impfplan anhand der tatsächlich verfügbaren Impfdosen überarbeitet und angepasst habe: „Aktuelles Ziel für die Impfungen sind zwei Millionen verimpfte Dosen bis Ostern.“

Keine Scheu vor AstraZeneca-Vakzin

Die aus einigen europäischen Länder gemeldete Scheu, sich mit dem Wirkstoff von AstraZeneca impfen zu lassen, lässt sich aus den österreichischen Zahlen nicht ablesen. Laut Gesundheitsministerium wurden bisher 156.000 Dosen ausgeliefert und bis inklusive Sonntag fast 93.000 davon verimpft.

In Summe hat der schon deutlich länger verfügbare Impfstoff von Biontech und Pfizer (mit 596.000 gelieferten und 544.000 verimpften Dosen) allerdings nach wie vor die Nase vorne. Am seltensten zum Einsatz kommt der Impfstoff von Moderna (73.200 Dosen geliefert, 20.343 verimpft).