„Impfstoffproduktions-Taskforce“ angekündigt

Wirtschaftsministerin Margarete Schramböck (ÖVP) hat gestern eine „Impfstoffproduktions-Taskforce“ für Österreich angekündigt. Ziel sei es, Bestandteile für einen Coronavirus-Impfstoff oder den Impfstoff selbst „in großem Maße“ zu produzieren. Nicht nur für Österreich, „sondern für die ganze Welt“. Österreich arbeite hier der EU zu, die auch eine entsprechende Taskforce gegründet habe. Ein Widerspruch zum gemeinsamen Vorgehen in der EU sei das nicht, betonte die Ministerin.

Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) sagte, dass es ohnehin schon eine Pharmaproduktion in Österreich gebe. Diese könne „einen wesentlichen Beitrag leisten“. „Wir starten nicht bei null“, so Kurz.

Kurz will mehr Tempo beim Impfen

Kurz hatte zuvor angekündigt, sich bei Impfstoffen der nächsten Generation, die auch vor neuen Mutanten schützen, nicht mehr allein auf die EU verlassen. Er reist diese Woche gemeinsam mit der dänischen Ministerpräsidentin Mette Fredriksen nach Israel, um eine gemeinsame Produktion von Impfdosen der zweiten Generation sowie eine Zusammenarbeit bei der Erforschung von Behandlungsmöglichkeiten zu vereinbaren.

Kurz kündigt Strategiewechsel bei Impfungen an

Österreich plant bei der Impfstoffbeschaffung einen Strategiewechsel und will sich künftig nicht mehr nur auf die EU verlassen.

Kurz wünschte sich gestern in einer Aussendung von den Ländern auch mehr Tempo beim Impfen. Es gebe große regionale Unterschiede. Kärnten impfe derzeit am schnellsten und habe nur neun Prozent der gelieferten Impfstoffe auf Lager, während in Salzburg noch 24 Prozent der Dosen auf Lager lägen. Wiens Gesundheitsstadtrat Peter Hacker (SPÖ) reagierte gegenüber der APA verärgert. Es werde verimpft, was vorhanden sei, und das wisse der Bund auch.

Mehr Impfstoff gefordert

Schließlich müssten die Länder einplanen, dass auch noch genügend Dosen für den zweiten Teil der Impfung zur Verfügung stünden, so Hacker. Der Kanzler tue so, als wären die Länder „zu blöd zu impfen“. Dabei hätten die Länder eben die Impfungen übernehmen müssen, weil die Vorausplanung des Bundes nicht geklappt habe. „Das einzige, was uns vom Bund interessiert, ist mehr Impfstoff.“

Gallo-Daniel über Impfstrategie

Renee Gallo-Daniel vom Österreichischen Verband der Impfstoffhersteller spricht in der ZIB Nacht über die neue Impfstrategie von Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP).

Kurz wiederum versicherte, dass bald mehr Impfstoff zur Verfügung stehe. So sollen im März im Durchschnitt 30.000 Impfdosen pro Tag verimpft werden statt wie bisher 15.000. Es sei daher wichtig, dass die Bundesländer jetzt noch mehr impfen.

Firmen wollen Impfstoff selbst besorgen

Auch die Wirtschaft beschwert sich über den schleppenden Verlauf der Schutzimpfung. Der Salzburger Kranhersteller Palfinger will sich nun Impfstoff auf eigene Faust besorgen.

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