Fehlendes Bild von Schau in New Yorker Museum aufgetaucht

Ein zweites seit Jahrzehnten als vermisst geltendes Gemälde, das eigentlich Teil einer Ausstellung im New Yorker Metropolitan Museum hätte sein sollen, ist in einer Privatwohnung auf der anderen Seite des Central Park aufgetaucht. Eine Krankenschwester habe von dem ersten Fall gelesen und daraufhin gemeinsam mit ihrem Sohn ein an der Wand ihrer Wohnung auf der Upper West Side hängendes Bild genauer untersucht.

Das teilte das Peabody Essex Museum im US-Bundesstaat Massachusetts gestern mit. Expertinnen und Experten stellten fest: Es handelt sich um eines von 30 Werken des afroamerikanischen Künstlers Jacob Lawrence (1917–2000) aus der zur Zeit der Bürgerrechtsbewegung in den 50er Jahren angefertigten Serie „Struggle: From the History of the American People“.

Gemälde mit Titel „Struggle: From the History of the American People“ von Jacob Lawrence
AP/Peabody Essex Museum

Sie habe das Bild von ihrer Schwiegermutter geschenkt bekommen, sagte die Krankenschwester der „New York Times“. „Es sah ehrlich gesagt nicht so aus, als wäre es etwas Besonderes. Ich wusste nicht, dass ich ein Meisterwerk habe.“

Fünf Bilder galten als vermisst

Das Peabody Essex Museum hatte eine Ausstellung der Serie von Lawrence organisiert, die im vergangenen Jahr auch im Metropolitan Museum zu sehen gewesen war – allerdings nur mit 25 der 30 Werke, die anderen fünf galten seit Jahrzehnten als vermisst.

Eine Besucherin der Schau entdeckte dann eines der vermissten Gemälde in der Wohnung ihrer Nachbarn auf der Upper West Side – sie hatten das Bild 1960 für eine geringfügige Summe bei einer lokalen Benefizauktion erworben – und waren sich dessen kunsthistorischer Relevanz eigenen Aussagen zufolge nicht bewusst.

Die Schau soll im Frühjahr noch in Seattle und im Sommer in Washington zu sehen sein – dann mit beiden wiederentdeckten Bildern. Man sei voller Hoffnung, nun auch noch die letzten drei fehlenden Werke der Serie wiederzuentdecken, hieß es vom Peabody Essex Museum.