Hygiene Austria: Bundesbeschaffung legt Vertrag auf Eis

Die Bundesbeschaffungsgesellschaft (BBG) hat auf die Hausdurchsuchungen beim Schutzmaskenhersteller Hygiene Austria reagiert und das Unternehmen als Auftragnehmer „inaktiv“ gestellt – das bedeutet, dass bis auf Weiteres keine Bestellungen bzw. Abrufe von Schutzmasken bei der Hygiene Austria über die BBG möglich sind. Das teilte die BBG heute mit.

Die Versorgung mit FFP2-Schutzmasken sei aber weiterhin uneingeschränkt gewährleistet, da die Hygiene Austria LP GmbH nur einer von über 30 Auftragnehmern in diesem Bereich sei, wird in der Stellungnahme betont.

Masken aus China?

Ein Sprecher der Hygiene Austria – das Unternehmen ist ein Joint Venture des oberösterreichischen Faserherstellers Lenzing mit dem Textilkonzern Palmers – hatte die Razzien an zwei Standorten gestern bestätigt.

Laut Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft (WKStA) geht es um den Verdacht der organisierten Schwarzarbeit sowie schweren gewerbsmäßigen Betrugs. Konkret sollen in China produzierte Masken falsch etikettiert und als österreichische Produkte verkauft worden sein.

Die BBG hat nach eigenen Angaben aus Medienberichten über die Durchsuchungen bei Hygiene Austria erfahren und das Unternehmen noch gestern Abend zu einer Stellungnahme aufgefordert. Darüber hinaus habe man da auch bereits schriftlich bei der WKStA um nähere Informationen zur vergaberechtlichen Bewertung der Sachlage angefragt.

Weitere Schritte seien nun abhängig vom Verlauf der behördlichen Maßnahmen sowie der Ergebnisse der eigenen Prüfungen der BBG aufgrund der vertraglichen Vereinbarungen.