UNO: 38 Menschen bei Protesten in Myanmar getötet

Bei Protesten gegen die Militärjunta in Myanmar sind gestern nach Angaben der UNO 38 Menschen getötet worden. Das Land habe somit den „blutigsten“ Tag seit dem Militärputsch am 1. Februar erlebt, sagte die UNO-Gesandte Christine Schraner Burgener bei einer Videopressekonferenz. Insgesamt seien seit Beginn der Proteste mehr als 50 Menschen getötet worden.

Heute wurde in mehreren Städten ohne große Warnung mit scharfer Munition auf Demonstrierende geschossen, wie Augenzeugen berichteten. Es war bereits der 30. Tag des Widerstands. Die Sicherheitskräfte setzten erneut Tränengas, Blendgranaten und Gummigeschoße ein, wie das Portal Eleven Myanmar schrieb. Seit dem Putsch von Anfang Februar sollen Schätzungen von Aktivisten zufolge mehr als 1.300 Menschen zumindest vorübergehend festgenommen worden sein.

Angesichts der anhaltenden Gewalt soll der UNO-Sicherheitsrat erneut über die Krise beraten. Wie mehrere Diplomaten übereinstimmend berichteten, beantragte Großbritannien für Freitag dazu eine Sitzung hinter verschlossenen Türen in New York. Auch heute gab es in Sozialen Netzwerken wieder Appelle an die UNO, dem Land zu helfen. Immer häufiger bezeichnen Augenzeugen Myanmar als „Kriegsgebiet“.