Tschechien und Slowakei: Je 100.000 EU-Impfstoffdosen extra

Auch Tschechien und die Slowakei bekommen je 100.000 Extradosen des Impfstoffs von Pfizer und Biontech, um die Immunisierung ihrer Bevölkerung beschleunigen zu können. Die Impfdosen werden aus dem EU-Kontingent vorgezogen. Das bestätigten der tschechische Regierungschef Andrej Babis und sein slowakischer Amtskollege Igor Matovic gestern. Die Lieferung sollte nächste Woche ankommen.

„Dank der Solidarität der EU erhalten wir nächste Woche 100.000 zusätzliche Dosen des Pfizer-Impfstoffs. Wir werden schneller impfen können, gerade jetzt, wenn wir es am meisten brauchen“, sagte Babis in Anspielung auf die dramatische CoV-Situation in seinem Land.

„100.000 der am meisten Gefährdeten können einen Monat früher als geplant geimpft werden. Jeder Tag zählt in einer Notlage mit extrem hoher Anzahl von Krankenhausaufenthalten und Todesfällen“, schrieb Matovic auf Twitter.

In Tschechien wurden bisher rund 6,5 Prozent der Bevölkerung zumindest mit einer Dosis immunisiert. Verwendet werden bisher nur die von der EU zugelassenen Impfstoffe von Pfizer und Biontech, Moderna und AstraZeneca.

Bitte Tschechiens an Russland und China

Staatspräsident Milos Zeman wandte sich unterdessen persönlich auch an Russland und China mit der Bitte um deren Impfstoffe und erhielt eine positive Antwort. Über Mengen und Termine machte er keine Angaben. Sowohl die tschechische Arzneimittelbehörde (SUKL) als auch das Prager Gesundheitsministerium zögern jedoch, ihre Zustimmung für den Einsatz dieser Impfstoffe zu erteilen.

Die CoV-Situation in Tschechien mit einer Bevölkerung von 10,7 Millionen Einwohnerinnen und Einwohnern bleibt kritisch. Seit Montag ist die bisher härteste Quarantäne in Kraft, die auch die Bewegung innerhalb der Regionen beschränkt.

Die Infektionszahlen steigen zunächst weiter – für gestern wurden über 15.088 neue Fälle gemeldet, 1.300 mehr im Wochenvergleich. Die Krankenhäuser sind am Rande ihrer Kapazitäten, mehrere von ihnen sind nicht mehr imstande, neue CoV-Patientinnen und -Patienten aufzunehmen.

Höchste CoV-Todesrate in Slowakei

Unterdessen hat die Slowakei derzeit die höchste CoV-Todesrate der Welt. In den vergangenen 14 Tagen starben pro 100.000 Einwohnerinnen und Einwohnern 24 Infizierte. In der Slowakei leben rund fünf Millionen Menschen. Zur Eindämmung der CoV-Pandemie wurde eine nächtliche Ausgangssperre verhängt.

Die Slowakinnen und Slowaken dürften zwischen 20.00 und 5.00 Uhr nicht mehr das Haus verlassen. Tagsüber sind sie aufgerufen, nur für Arztbesuche, den Gang zur Arbeit und Spaziergänge nach draußen zu gehen. Die nächtliche Ausgangssperre gilt zunächst bis zum 19. März.