Anschober angesichts steigender Zahlen „alarmiert“

Die aktuellen Daten des „Covid-Prognose-Konsortiums“, die für die kommende Woche eine österreichweite 7-Tage-Inzidenz von 228 vorhersehen, stimmen Gesundheitsminister Rudolf Anschober (Grüne) „alarmiert“.

Die Situation mit der fast bundesweit dominanten, ansteckenderen Variante B.1.1.7, die zuerst in Großbritannien nachgewiesen wurde, und den entsprechend steigenden Fallzahlen erinnere ihn an den vergangenen Herbst. Ob die möglichen Öffnungsschritte gemacht werden, evaluiere man bis 15. März.

Vor allem B.1.1.7 müsse als „Pandemie in der Pandemie“ betrachtet werden, so Anschober heute in einer Onlinepressekonferenz. Während man mit den bisherigen Eindämmungsmaßnahmen die Ausbreitung des „Wildtyps“ im Griff habe, sei das bei B.1.1.7 anders, so der Geschäftsführer der Gesundheit Österreich GmbH, Herwig Ostermann.

Ausgebaute Testkapazitäten nicht der Grund

Entgegen manchen Vermutungen sei der aktuelle Fallzahlenanstieg nicht den zuletzt deutlich ausgebauten Testkapazitäten geschuldet: Man habe es mit einem „tatsächlichen Anstieg“ des Infektionsgeschehens zu tun, der auch auf die Krankenhäuser durchzuschlagen drohe.

Bis zum 17. März prognostizieren Forscher und Forscherinnen, dass sich rund 1.500 Personen mit Covid-19 in Normalpflege befinden werden. Bis Mitte des Monats seien auch rund 420 Personen in Intensivbehandlung zu erwarten. Es gelte daher, „möglichst rasch eine entsprechende Trendumkehr zu schaffen“, betonte Ostermann.

Der Gesundheitsminister warnte angesichts dieser Zahlen vor einer „Wiederholung des Herbstes“. Die heute verzeichneten 2.324 Neuinfektion seien „sehr viel“ – ebenso die zuletzt fast konstanten Zuwächse um über 2.000 Infektionen täglich, so Anschober. Am 10. März würde man laut der Prognose bei 3.200 zusätzlichen Fälle pro Tag landen.

„Das Ruder zeigt leider in falsche Richtung“

„Das Ruder zeigt leider in die falsche Richtung“, so der Minister. Gelinge es nicht, die Zahlen zu senken oder zumindest zu stabilisieren, „droht eine dramatische Situation“. Die Frage, ob man unter derartigen Umständen die am Montag in Aussicht gestellten Öffnungsschritte im Laufe des Monats tatsächlich gehen könne, ließ Anschober offen. Am 15. März werde evaluiert.

Bis dahin müsse man „alles daransetzen, dass sich der vergangene November nicht wiederholt“. Die Voraussetzungen dafür seien nicht zuletzt durch die kommenden höheren Temperaturen und die Impfungen, bei denen man jetzt mehr Tempo machen könne, dieser Tage jedoch deutlich besser als noch im Herbst.