Selbsttest in Apotheke: Anleitung sorgt für Verwirrung

Wer sich in den vergangenen Tagen einen der CoV-Gratisselbsttests für zu Hause aus der Apotheke geholt hat, hat sich gefragt, ob er oder sie tatsächlich das richtige Produkt bekommen hat. Bei manchen der Testsets wird in der beigelegten Anleitung zwar beschrieben, wie mit dem Testtupfer ein Rachen- bzw. ein Nasen-Rachen-Abstrich zu nehmen ist. Eine Beschreibung für eine Abnahme als „Nasenbohrertest“ fehlt jedoch. Doch genau dafür sollten die Tests laut Kommunikation der Regierung ja gedacht sein.

Als „Nasenbohrertests“ zugelassen

In der Apothekerkammer konnte man heute auf Nachfrage von ORF.at aber beruhigen: Auch diese Tests, hergestellt von der Firma Clungene, seien als „Nasenbohrertests“ zugelassen. Den Sets dürfte allerdings eine unvollständige Anleitung beigelegt worden sein. Tatsächlich lässt sich auch mit ihnen ein Abstrich im vorderen Nasenraum durchführen. Eine vollständige Anleitung ist mittlerweile auf der Website der Apothekerkammer als PDF abrufbar.

Für den Einkauf der Tests zuständig ist grundsätzlich die Bundesbeschaffunsggesellschaft. Diese bestelle die Tests über den Verband der österreichischen Arzneimittel-Vollgroßhändler (PHAGO), von wo aus sie an die Apotheken geliefert werden, so das Sozialministerium gegenüber ORF.at. In den Apotheken selbst würden die zumeist in Großpackungen gelieferten Tests dann noch auf Fünferpakete aufgeteilt – und eben auch mit Kopien der Gebrauchsanleitungen bestückt, hieß es von der Apothekerkammer.

In drei Viertel der Apotheken vergriffen

Gleichzeitig wurden die Gratistests bereits knapp. Drei Tage nach dem Start der Abgabe waren die Tests heute in 74 Prozent der Apotheken vergriffen. Allein von Montag bis gestern wurden von Österreichs rund 1.400 Apotheken mehr als zweieinhalb Millionen Antigen-Tests an die Bevölkerung abgegeben. „Nachschub ist bereits in einigen Apotheken angekommen, bzw. sollte in den kommenden Tagen einlangen“, so Apothekerkammer-Präsidentin Ulrike Mursch-Edlmayr.

„Insgesamt werden aktuell mehr als fünf Millionen Tests ausgeliefert, für die Woche darauf sind sogar elf Millionen Selbsttests angekündigt“, so Mursch-Edlmayr in der Aussendung. Der Absatz war in den Bundesländern unterschiedlich ausgeprägt. Mit 86,2 Prozent am häufigsten vergriffen waren die Gratistests in den niederösterreichischen Apotheken. Es folgten die Bundesländer Steiermark (77 Prozent), Kärnten (76), Burgenland (73,8), Oberösterreich (72,9), Salzburg (71,3), Wien (71), Vorarlberg (61,5) und Tirol (54,9).