Brasilien meldete erneut Tageshöchstwert an Toten

Brasilien hat erneut einen Höchstwert bei den an einem Tag erfassten Coronavirus-Toten registriert. 1.910 Menschen sind nach Daten des Gesundheitsministeriums von gestern Abend (Ortszeit) innerhalb von 24 Stunden gestorben. Der bisherige Höchstwert lag am Dienstag bei 1.641 Toten. Insgesamt sind damit in Brasilien 259.271 Menschen im Zusammenhang mit Covid-19 gestorben.

Neu infiziert haben sich 71.704 Menschen, womit die Zahl der Coronavirus-Infizierten in dem größten Land Lateinamerikas auf mehr als 10,7 Millionen stieg. Nur in den USA und in Indien sind die Zahlen noch höher. In Brasilien leben rund 211 Millionen Menschen.

Kühlcontainer für Leichen aufgestellt

Brasilien, das erst im Jänner mit Impfungen begann, ist eines der am stärksten von der Pandemie betroffenen Länder. Nach dem Zusammenbruch des Gesundheitssystems in der Amazonas-Metropole Manaus steht dieses nun auch in Städten wie Sao Paulo, die im Nord-Süd-Gefälle über eine stärkere Infrastruktur verfügen, vor dem Kollaps. In den südlichen Bundesstaaten Santa Catarina und Rio Grande do Sul verlegen Krankenhäuser Patienten und Patientinnen und stellen Kühlcontainer für die Leichen auf. Der Gesundheitsrat hatte zuletzt eine landesweite Ausgangssperre gefordert.

Rio de Janeiro etwa verschärfte heute seine Maßnahmen. Dazu gehört, dass Bars und Restaurants von morgen an um 17.00 Uhr schließen müssen. Es ist verboten, sich nach 23.00 Uhr auf öffentlichen Straßen und Plätzen aufzuhalten. Präsident Jair Bolsonaro, der das Virus von Anfang an verharmlost hat und mittlerweile auch den Sinn von Coronavirus-Impfungen grundsätzlich in Zweifel zieht, sprach von Panikmache. Diese Politik hat aus seiner Sicht nirgendwo auf der Welt funktioniert. Gouverneure, „die ihren Bundesstaat schließen“, hatte er gewarnt, dass sie für die Nothilfe des Staates selbst aufkommen müssten.