Terrorverdacht nach Stichwaffenangriff in Schweden

Nach einem Stichwaffenangriff mit sieben Verletzten in einer Kleinstadt in Südschweden wird gegen den festgenommenen Angreifer wegen Terrorverdachts ermittelt. Der Verdächtige, ein 22-jähriger Afghane, habe offenbar alleine gehandelt, sagte die Polizei bei einer Pressekonferenz heute. Von den sieben Verletzten schweben nach Behördenangaben drei in Lebensgefahr. Der mutmaßliche Täter wurde von der Polizei angeschossen und festgenommen. Er konnte bisher noch nicht befragt werden, Ermittler durchsuchten aber seine Wohnung.

Der Angreifer hatte gestern in der südschwedischen Kleinstadt Vetlanda Passanten und Passantinnen angegriffen. Zuerst hatten die Behörden den Fall als versuchten Mord eingestuft. Später sagten die Ermittler, sie würden ein „mögliches terroristisches Motiv“ untersuchen. Darauf deuteten Indizien hin, sagte Polizeichefin Malena Grann. Die Polizei steht nach eigenen Angaben auch mit dem schwedischen Geheimdienst in Kontakt.

„Scharfe Waffe“

Ein Polizeisprecher sagte, der Mann habe seine Opfer mit einer „scharfen Waffe“ verletzt. Schwedischen Medienberichten zufolge benutzte er ein Messer. Der Mann sei 2018 aus Afghanistan nach Schweden gekommen. Den Berichten zufolge wohnte er in der Region und war bei der Polizei bereits wegen geringfügiger Vergehen wie Drogendelikten bekannt.

In Vetlanda standen die Menschen einen Tag nach der Tat unter Schock. Schwedens Ministerpräsident Stefan Löfven verurteilte die „schreckliche Tat“. „Wir werden auf diese abscheulichen Taten mit der kollektiven Kraft der Gesellschaft antworten“, sagte der Regierungschef. Sollten neue Sicherheitsmaßnahmen nötig sein, werde die Regierung diese ergreifen.

Die Sicherheitsdienste in Schweden stufen die Terrorgefahr in dem skandinavischen Land als hoch ein. In den vergangenen Jahren gab es bereits zwei Anschläge.