D: Staatsanwaltschaft ermittelt gegen Greensill Bank

In Deutschland hat Staatsanwaltschaft ein Ermittlungsverfahren gegen die in Turbulenzen geratene Greensill Bank AG eingeleitet. Das bestätigte ein Sprecher der Behörde gestern auf Anfrage. Details wollte er nicht nennen.

Die deutsche Finanzaufsicht BaFin hatte zuvor bei der Staatsanwaltschaft Strafanzeige gestellt und die Tochter des britisch-australischen Finanzkonglomerats Greensill wegen drohender Überschuldung mit sofortiger Wirkung für den Kundenverkehr geschlossen.

Bei einer Sonderprüfung hatte die BaFin nach eigenen Angaben festgestellt, dass das in der Stadt Bremen sitzende Institut nicht in der Lage sei, „den Nachweis über die Existenz von bilanzierten Forderungen zu erbringen, die sie von der GFG Alliance Group angekauft hat“. Dem Vernehmen nach geht es um den Vorwurf der Bilanzfälschung.

Kritik an Finanzaufsicht

Von Finanzpolitikern hagelte es indes scharfe Kritik für das Vorgehen der Aufsichtsbehörde. „Offenbar ist die BaFin Hinweisen wieder einmal sehr spät nachgegangen“, sagte Danyal Bayaz von den Grünen der Nachrichtenagentur Reuters. „Wenn sich bewahrheiten sollte, dass die BaFin auch im Fall Greensill Warnungen in den Wind geschlagen hat, dann wäre das ein weiterer Beleg für das Kulturproblem, das die Behörde hat“, fügte FDP-Politiker Florian Toncar hinzu.