Dschibuti: Schlepper werfen Dutzende Menschen von Boot

Vor der Küste des ostafrikanischen Staates Dschibuti haben Schlepper nach Angaben der Internationalen Organisation für Migration (IOM) mehrere Dutzend Flüchtlinge ins Meer geworfen – mindestens 20 Menschen sind dabei ertrunken. Das Schiff hatte sich mit mehr als 200 Menschen auf den Weg in den Jemen gemacht, wie die UNO-Organisation gestern mitteilte. Kurz nach der Abfahrt in der Hauptstadt Dschibuti wurden laut IOM etwa 80 Menschen von Bord gestoßen.

Nach Angaben von Überlebenden war das Schiff überfüllt. Darunter sollen auch zahlreiche Kinder gewesen sein. Die IOM-Chefin in der Region, Stephanie Daviot, sagte, der Vorfall sei nur ein weiterer Beweis, „dass Kriminelle weiterhin für Profit Menschen ausbeuten, die verzweifelt versuchen, ihr Leben zu verbessern, und sich nicht um die Folgen scheren“. Die Überlebenden würden in einer Einrichtung der IOM in Dschibuti medizinisch betreut.

Bei ähnlichen Vorfällen im Oktober waren bereits mindestens 50 Menschen gestorben. Jedes Jahr ziehen im Osten Afrikas Zehntausende junge Menschen aus Ländern wie Somalia und Äthiopien nach Dschibuti, um eines der Boote in den Jemen zu erwischen. Von dem Bürgerkriegsland aus reisen die meisten auf der Suche nach Arbeit weiter in Richtung der reichen Golfstaaten.