Nach den Vorwürfen wegen sexueller Belästigung gerät New Yorks Gouverneur Andrew Cuomo auch wegen seiner Handlungen in der Coronavirus-Krise weiter unter Druck. Die „New York Times“ („NYT“) meldete gestern (Ortszeit), dass Beraterinnen und Berater des Gouverneurs einen Bericht wegen schlechter Zahlen umgeschrieben hätten.
Unter Berufung auf sechs anonyme Quellen und Dokumente berichtet die Zeitung von einer Statistik aus dem Juni 2020, die damals 9.000 Tote in Pflegeheimen ausgewiesen habe – eine deutliche höhere Zahl als von der Regierung öffentlich angegeben. Durch das Umschreiben sei die Statistik aus dem Bericht entfernt worden.
Der „NYT“ zufolge startete die Beschönigung der Zahlen Toter in Pflegeheimen damit schon deutlich früher als bisher bekannt. Cuomo hatte erklärt, er habe Zahlen nach Anfragen aus Washington zurückgehalten, um eine politische Ausnutzung durch die Trump-Regierung zu verhindern. Das Umschreiben des Berichts geschah der Zeitung zufolge allerdings schon deutlich bevor die Bundesregierung auf das Thema aufmerksam wurde. Cuomo war vergangenes Jahr zu einem der politischen Hoffnungsträger in der Krise aufgestiegen und hatte stets die Wichtigkeit von Transparenz betont.