Griechischer Linksterrorist in Hungerstreik: Nierenversagen

Nach zwei Monaten Hungerstreik ist bei dem inhaftierten griechischen Linksterroristen Dimitris Koufodinas akutes Nierenversagen eingetreten. Obwohl das Krankenhauspersonal „alle notwendigen Maßnahmen“ zur Vermeidung dieses Zustands ergriffen habe, habe er sich nicht verhindern lassen, teilte die behandelnde Klinik im zentralgriechischen Lamia gestern mit.

Koufodinas’ Anwältin Joanna Kurtovic sagte griechischen Medien, auf Anraten von zwei Ärzten der Familie habe ihr 63 Jahre alter Mandant eingewilligt, sich intravenös Flüssigkeit zuführen zu lassen. Aus Solidarität mit Koufodinas demonstrierten Hunderte Menschen auf dem Athener Syntagma-Platz. Die Polizei setzte unter Verweis auf Versammlungsverbote wegen der Pandemie Wasserwerfer und Tränengas ein.

Koufodinas sitzt eine lebenslängliche Haftstrafe wegen elf Morden ab. Er war der Anführer der vor 2002 aufgelösten Gruppe 17. November, die zwischen 1975 und 2000 insgesamt 23 Menschen tötete. Seit dem 7. Jänner befindet er sich im Hungerstreik, um seine Verlegung von einem Hochsicherheitsgefängnis im Zentrum des Landes nach Athen zu erreichen, wo er näher bei seiner Familie wäre.