Mindestens 120 Tote bei schweren Gefechten im Jemen

Bei schweren Gefechten um die ölreiche Provinz Marib im Jemen sind innerhalb von 24 Stunden mindestens 120 Kämpfer der Huthi-Rebellen getötet worden. Sie würden mit Angriffen an mehreren Fronten versuchen, die strategisch wichtige Stadt einzunehmen, hieß es aus Militärkreisen gestern.

Zu den Opfern aufseiten der Regierungstruppen gab es keine Angaben. Der rebellennahe Fernsehsender al-Masirah berichtete unterdessen von Luftangriffen des von Saudi-Arabien angeführten Bündnisses, das im Land an der Seite der jemenitischen Regierung gegen die Huthis kämpft.

Mit der Offensive der Rebellen auf Marib toben dort die schwersten Kämpfe seit 2018. Die schiitischen Huthis, die vom Iran unterstützt werden, konnten in der östlich der Hauptstadt Sanaa gelegenen Provinz zahlreiche Gebiete einnehmen und diese auch bei Gegenangriffen der Regierung halten. Zugleich verstärkten sie ihre Angriffe auf das benachbarte Saudi-Arabien.

Die Huthis kontrollieren große Teile des Nordjemen und Gebiete, in denen etwa 70 Prozent der Bevölkerung leben. Marib ist dort die letzte große von der Regierung kontrollierte Provinz und von strategisch wichtiger Bedeutung. Sollten die Rebellen die Stadt einnehmen, hätten sie die Kontrolle über einen Großteil der Öl- und Gasproduktion des verarmten Landes.