Dienststelle für Frauen in Schweizer Armee geplant

0,9 Prozent Frauen in der Schweizer Armee sind Verteidigungsministerin Viola Amherd zu wenig. Sie hat deshalb zum Internationalen Frauentag eine Offensive für Frauenförderung lanciert, unter anderem mit der Schaffung einer Dienststelle für Frauen. Die Stelle soll die Frauenförderung koordinieren und als Anlaufstelle für Fragen der Gleichstellung dienen, teilte ihr Ministerium heute mit.

Sie müsse mit den nötigen Kompetenzen und Weisungsbefugnissen ausgestattet sein, über ein eigenes Budget verfügen und dem Chef der Armee direkt unterstellt sein. Die Armeeführung erhielt den Auftrag, die Einrichtung der Fachstelle „so rasch als möglich in Angriff“ zu nehmen, hieß es im Bericht der Arbeitsgruppe „Frauen in der Armee“.

Verbesserte Vereinbarkeit für Frauen

Verbessert werden müsse auch die Vereinbarkeit von Militärdienst, Ausbildung, Beruf und Familie, so das Ministerium weiter. So sollen „alternative Dienstleistungsmodelle“ ausgearbeitet werden. Teilzeitarbeit müsse auch für Berufsmilitärs möglich sein, und die Unterstützung bei der Kinderbetreuung müsse geklärt werden.

Führungskräfte und Kader müssten in ihrer Aus- und Weiterbildung dafür sensibilisiert werden, dass sie Diskriminierung, Sexismus und Gewalt frühzeitig erkennen und „angemessen“ damit umgehen könnten. Die Unterkünfte sollen bei jedem Umbau den Bedürfnissen der Frauen angepasst werden und gleichwertig sein wie jene der Männer.

Damit sich mehr Frauen für den Dienst in der Armee entscheiden, schlägt die Gruppe verschiedene zusätzliche „Kommunikations- und Informationsmaßnahmen“ vor, zum Beispiel Reportagen oder Videoclips über Offizierinnen.