Amnesty würdigt weißrussische Demokratieaktivistinnen

Amnesty International hat zum Weltfrauentag das Augenmerk auf jene Frauen gelenkt, die in Weißrussland seit Monaten oft an vorderster Front an den Massenprotesten gegen das autoritäre Regime von Langzeitmachthaber Alexander Lukaschenko mitwirken, und ihr Engagement gewürdigt. Die Demokratieaktivistinnen würden häufig als „schlechte Mütter“ und „schlechte Ehefrauen“ diffamiert, heißt es in einem Bericht der Menschenrechtsorganisation zu dem Thema.

In dem Bericht kommen vor allem diese Frauen selbst zu Wort. Auch sie sind Misshandlungen in Polizeigewahrsam ausgesetzt und sind Opfer der Willkürjustiz in Weißrussland. „So kann es nicht weitergehen. Es gibt kein Recht mehr in diesem Land“, wird etwa die Feministin Julia Mitskewitsch zitiert.

Nach 15 Tagen in Haft, in denen sie nach eigenen Angaben gefoltert wurde, und Drohungen, für ihren Einsatz von der Staatsmacht weiter verfolgt zu werden, hat sie ihre Heimat verlassen und ist ins Exil gegangen.

„In einer tief patriarchalischen Gesellschaft mit endemischer häuslicher Gewalt riskieren weißrussische Frauen alles, um für ihre Gesinnung aufzustehen“, sagte Aisha Jung von Amnesty International in der früheren Sowjetrepublik laut einer Aussendung. „Die (…) Behörden schlagen mit Mitteln zurück, die spezifisch auf Aktivistinnen abzielen, auf ihre Familien und auf Frauenorganisationen.“ Jung rief dazu auf, sich per Onlineaktion mit den weißrussischen Frauen zu solidarisieren.