Neapel vor Einweihung der „schönsten U-Bahn-Station“

Die wegen der Pandemie zu strikten Maßnahmen gezwungene Stadt Neapel fiebert der Einweihung der „schönsten U-Bahn-Station der Welt“ entgegen. Ende März will Bürgermeister Luigi de Magistris die Station „Duomo“ im Herzen der Stadt einweihen.

Auf sie haben die Neapolitanerinnen und Neopolitaner 20 Jahre lang gewartet. Entworfen wurde sie vom Stararchitekten Massimiliano Fuksas und seiner Frau Doriana Mandrelli. Durch Glas kann man einen Blick auf einen freigelegten römischen Tempel werfen.

Zwei Jahrzehnte lang war der zentrale Platz Nicola Amore, einem der strategischsten der Vesuv-Stadt, durch die Baustellen für die U-Bahn-Station schwer zugänglich. Die Station entlang der U-Bahn-Linie 1 liegt zwischen der Universität und dem Rathaus und genau im Mittelpunkt der Piazza Nicola Amore.

Die Bauarbeiten dauerten so lange, weil wiederholt archäologische Funde gemacht wurden, derentwegen es zu Unterbrechungen kam. Entdeckt wurde unter anderem ein Augustustempel aus der frühen Kaiserzeit. Fuksas musste daraufhin sein Projekt für den Bahnhof ändern.

Farbe verändert sich

Der römische Architekt ließ die Reste des Tempels mit einer Glaskuppel in Tropfenform überdecken, sodass man von oben Einsicht in die Antike bekommt. Es mache ihn „glücklich“, die verschiedenen historischen Schichtungen, auf denen Neapel aufbaut, in sein Projekt zu integrieren, kommentierte der Architekt.

Auch die Pandemie hat im vergangenen Jahr die Arbeiten verlangsamt. Doch die lange Wartezeit dürfte sich gelohnt haben. Auf dem Platz ist jetzt die futuristische Glaskuppel zu sehen, dank der Tageslicht in die U-Bahn-Station fällt. In der unteren Etage der U-Bahn sieht man den Himmel und die Gebäude der Piazza Nicola Amore. Dank der Kuppel ändert sich im Lauf des Tages die Farbe des einfallenden Lichts.