Atombehörde stimmt neuen Reaktoren in AKW Dukovany zu

Der tschechische Energiekonzern CEZ hat eine Zustimmung der nationalen Atombehörde SUJB zur Platzierung von zwei neuen Reaktoren im Atomkraftwerk Dukovany erhalten. Das teilte CEZ-Sprecher Ladislav Kriz heute mit. Die Zustimmung gilt für zwei Reaktoren mit einer Leistung von je bis zu 1.200 Megawatt, hieß es.

AKW Dukovany
Reuters/Petr Josek Snr

Laut Kriz handelt es sich um einen der wichtigsten Vorbereitungsschritte vor der Auswahl des Technologielieferanten und vor dem Baubeginn. Die Verfassung der Dokumentation, die über 200 Studien und Analysen beinhalte, habe fünf Jahre gedauert. SUJB-Chefin Dana Drabova sagte dazu, die Bewertung habe keine Fakten ergeben, die die Erteilung einer Genehmigung verhindern würde.

Von einem äußerst schlechten Deal für die tschechische Bevölkerung sprach indes Martin Litschauer, Antiatomenergie-Sprecher der österreichischen Grünen. „Ich halte die Signale in Richtung Ausbau für fatal im Sinne einer naturverträglichen, risikominimierenden und ökonomisch-sinnvollen Energiewende“, sagte Litschauer.

Staat übernimmt Großteil der Finanzierung

Obwohl die SUJB-Zustimmung zwei Reaktoren betrifft, ist aktuell der Bau nur eines Reaktors geplant. Dieser verzögert sich jedoch immer wieder. Bisher wurde kein Auswahlverfahren gestartet, obwohl es bis Ende 2020 geplant worden war.

Außerdem wird gestritten, ob auch russische und chinesische Firmen an der Ausschreibung teilnehmen sollten. Vor allem die rechtsliberale Opposition sieht darin ein politisches Sicherheitsrisiko.

Die Finanzierung des Ausbaus von Dukovany will der Staat zu 70 Prozent übernehmen. Die restlichen 30 Prozent und etwaige Zusatzkosten soll CEZ, der zu 70 Prozent dem Staat gehört, tragen.