Anspruch auf US-Schutzstatus für Hunderttausende Venezolaner

Hunderttausende Venezolaner erhalten in den USA Anspruch auf einen vorübergehenden Schutzstatus. Die Regierung des neuen US-Präsidenten Joe Biden kündigte gestern an, den südamerikanischen Krisenstaat auf die Liste jener Länder zu setzen, deren Bürgerinnen und Bürger in den USA grundsätzlich Anrecht auf einen solchen Schutzstatus haben. Nach Angaben eines Regierungsvertreters kommen für einen Antrag „geschätzt mehr als 300.000 Menschen“ infrage.

Das würde sie vor einer Abschiebung in ihre Heimat schützen und ihnen das Recht auf Arbeit geben. Die Maßnahme gilt zunächst für die Dauer von eineinhalb Jahren und betrifft nur Venezolaner, die sich bereits in den USA aufhalten. Der US-Regierungsvertreter verwies auf die „derzeitigen außergewöhnlichen Umstände in Venezuela“. Momentan sei es für Venezolanerinnen und Venezolaner „nicht sicher“, in ihre Heimat zurückzukehren.

Biden hatte im Wahlkampf versprochen, Venezolanerinnen und Venezolanern einen vorübergehenden Schutzstatus – auf Englisch Temporary Protected Status (TPS) – zu geben. Venezuela wird schon seit Jahren von einer schweren politischen und wirtschaftlichen Krise erschüttert. Der linksnationalistische Staatschef Nicolas Maduro liefert sich seit Anfang 2019 einen erbitterten Machtkampf mit Oppositionsführer Juan Guaido.