Knapp 480.000 ohne Job, fast 487.000 in Kurzarbeit

Die Arbeitsmarktlage in Österreich hat sich mit den Öffnungsschritten im Februar nur wenig entspannt. Derzeit sind 405.714 Personen beim AMS arbeitslos gemeldet, ein Rückgang um 12.960 Personen zur Vorwoche.

Weiters sind 73.938 Personen in Schulungen, ein Anstieg zur Vorwoche um 1.886. Zusammengerechnet sind also 479.652 Menschen ohne Job. Bei den Kurzarbeitszahlen ist ein Anstieg auf 486.684 Personen zu verzeichnen nach 478.000 Personen in der Woche davor.

Kocher: Trend zu Entspannung auf Arbeitsmarkt

Es gebe fast ein Jahr nach dem ersten Lockdown einen leichten Trend zur Entspannung auf dem Arbeitsmarkt, sagte ÖVP-Arbeitsminister Martin Kocher bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit Finanzminister Gernot Blümel (ÖVP) heute im Bundeskanzleramt. Wenn Gastronomie und Hotellerie wieder geöffnet sind, werde sich die Arbeitsmarktlage stärker verbessern, so Kocher.

Die WIFO-Daten zur Wirtschaftsaktivität in der letzten Februar-Woche zeigen einen Rückgang der Wirtschaftsleistung um 6,9 Prozent zur Vorjahreswoche. Die Nationalbank gehe aktuell sogar von einem Wert von minus vier Prozent aus, sagte Blümel.

In der Woche davor lag der Rückgang laut WIFO bei 7,3 Prozent, im Jänner betrug die Schrumpfung des wöchentlichen Bruttoinlandsprodukts (BIP) noch mehr als zwölf Prozent. Die Öffnung der Geschäfte und persönlichen Dienstleistungen führte laut Finanzminister zu einem weiteren Aufschwung im privaten Konsum.

ÖGB weniger zuversichtlich

Der Österreichische Gewerkschaftsbund (ÖGB) sieht die Lage weniger zuversichtlich. „Ein Jahr Corona-Pandemie, und eine Erholung des Arbeitsmarktes ist noch in weiter Ferne. Auch wenn es ganz leicht bergauf geht, gibt es keinen Grund zu feiern“, sagte Ingrid Reischl, Leitende ÖGB-Sekretärin. Frauen würden von der CoV-bedingten Arbeitslosigkeit mit einem Plus von 34 Prozent härter getroffen als Männer.

„In Landgemeinden sind derzeit sogar um zwei Drittel mehr Frauen arbeitslos als vor Ausbruch der Pandemie“, rechnete sie vor und forderte erneut eine Erhöhung des Arbeitslosengelds auf 70 Prozent. „Jeder Arbeitslose ist einer zu viel“, sagte wiederum ÖAAB-Generalsekretär Christoph Zarits und meinte: „Das AMS hat eine neue Art der Jobbörse entwickelt, die dafür sorgen wird, den Jobmotor wieder anzuwerfen. Diese eJOBmeetings sind der Schlüssel zum Erfolg, um Arbeitslosigkeit zu bekämpfen.“