Saudi-Arabien verspricht Wirtschaftshilfen für Pilger

Saudi-Arabien will Pilgerfahrten für gläubige Muslime dieses Jahr trotz Pandemie mit einer Reihe von Wirtschaftshilfen möglich machen. Unter anderem würden Gebühren für Beherbergungsbetriebe in den Städten Mekka und Medina ein Jahr lang ausgesetzt, berichtete die staatliche Nachrichtenagentur SPA heute unter Berufung auf einen Beschluss des Königshauses. Private Unternehmen, die in dem Sektor arbeiten, müssen Gebühren für ausländische Beschäftigte zudem ein halbes Jahr lang nicht zahlen.

Wichtige Einnahmequelle

Die Wallfahrten Hadsch und Umrah bescheren dem Königreich jedes Jahr wichtige Einnahmen. Normalerweise strömen dafür das ganze Jahr Millionen Muslime nach Mekka und in die nahe gelegene Stadt Medina, die gemeinsam als Wiege des Islams gelten. Vergangenes Jahr waren aber nur wenige Tausend zugelassen, um eine Ausbreitung des Virus zu verhindern. Dieses Jahr müssen Pilger bei der großen Wallfahrt Hadsch eine Impfung vorweisen.

Saudi-Arabien mit seinen 33,7 Millionen Einwohnerinnen und Einwohnern wurde im Vergleich zu anderen Ländern der Region besonders schwer von der Pandemie getroffen. Dort wurden rund 380.000 CoV-Infektionen gemeldet. In den vergangenen vier Wochen wurden landesweit rund 240 Moscheen geschlossen, weil dort Gläubige positiv auf das Virus getestet worden waren.

Die Wallfahrten haben eine wichtige symbolische Bedeutung. Der Hadsch gehört zu den fünf Grundpflichten des Islam. Jeder fromme Muslim, der gesund ist und es sich leisten kann, sollte einmal im Leben nach Mekka pilgern. Der saudische König Salman gewinnt auch einen wichtigen Teil seiner Legitimation aus der Hoheit über die Städte Mekka und Medina.