„Ibiza“-Drahtzieher Julian H. nach Österreich ausgeliefert

Der mutmaßliche Drahtzieher des „Ibiza-Videos“ ist gestern nach Österreich ausgeliefert worden. Die Staatsanwaltschaft Wien bestätigte eine entsprechende Meldung der Tageszeitung „Österreich“. Julian H. befinde sich zurzeit in Gewahrsam. Nun werde ein Antrag auf U-Haft gestellt. Julian H. werden Erpressung und mögliche Drogendelikte vorgeworfen. Für ihn gilt die Unschuldsvermutung.

Der 40-jährige Privatdetektiv hatte zuletzt vergeblich versucht, mit einem Eilantrag seine Auslieferung nach Österreich zu verhindern. Das deutsche Bundesverfassungsgericht lehnte seinen Einspruch gegen die Entscheidung des Berliner Kammergerichts ab, dass seine Auslieferung zulässig ist. Julian H., der per europäischen Haftbefehl gesucht wurde, war im Dezember in Berlin festgenommen worden.

Das Berliner Kammergericht hatte in der Vorwoche seiner Auslieferung wegen des Verdachts auf Erpressung im Zusammenhang mit dem Video und möglicher Drogenstraftaten zugestimmt. Am Freitag hat er im deutschen Untersuchungsausschuss zum Wirecard-Bilanzskandal ausgesagt. Der hiesige „Ibiza“-Untersuchungsausschuss möchte den mutmaßlichen Videodrahtzieher ebenfalls befragen.