Ausschreitungen bei Demo gegen Polizeigewalt in Athen

Die griechische Polizei hat gegen Randalierer in Athen Tränengas und Wasserwerfer eingesetzt, um einen Sturm auf eine Polizeiwache zu verhindern. Die vermummten Angreifer hatten gestern in der Athener Vorstadt Nea Smyrni Dutzende Brandflaschen auf die Polizisten geschleudert, wie Reporter berichteten. Dutzende geparkte Autos seien beschädigt worden. Mindestens ein Polizist wurde verletzt.

Bild zeigt eine brennende Holzpalette und Demonstranten.
Reuters/Alkis Konstantinidis

Auf den Straßen des Zentrums von Nea Smyrni fanden regelrechte Straßenschlachten zwischen der Bereitschaftspolizei und Randalierern statt.

Polizisten schlugen Mann zusammen: „Es tut mir weh“

Zwei Tage zuvor hatten Polizisten in der Vorstadt einen Mann mit Schlagstöcken, Tritten und Faustschlägen verprügelt – der Mann schrie: „Es tut mir weh.“ Passantinnen und Passanten hatten die Szenen gefilmt. Die Staatsanwaltschaft und die Regierung ordneten Untersuchungen an. Die Regierung verurteilte das Vorgehen der Polizisten. Diese hatten die Einhaltung der Bewegungsverbote zur Eindämmung des Coronavirus kontrolliert. Dabei kam es zu einem Streit mit Einwohnern.

Der Fall löste in Sozialen Medien eine Welle der Kritik an der Polizei aus. Zudem hatten linke Parteien und andere Organisationen zu einer Demonstration gegen Polizeigewalt aufgerufen, an der nach Schätzungen von Reporterinnen und Reportern rund 4.000 Menschen teilnahmen. Aus dieser Demonstration, die zunächst ruhig verlief, hätten sich die Randalierer herausgelöst und den Stadtteil ins Chaos gestürzt, wurde berichtet.