US-Kriegsschiff fährt durch Straße von Taiwan

Zum dritten Mal seit dem Amtsantritt von US-Präsident Joe Biden hat ein US-Kriegsschiff die Straße von Taiwan durchfahren. Der Zerstörer „USS John Finn“ habe die umstrittene Meerenge zwischen dem chinesischen Festland und Taiwan passiert, teilte die 7. US-Flotte heute mit.

Am Vortag hatte der für den Asien-Pazifik-Raum zuständige Admiral Philip Davidson vor einer Invasion der Insel durch China „in den nächsten sechs Jahren“ gewarnt.

Das Manöver „demonstriert den Einsatz der USA für einen freien und offenen Indo-Pazifik“, hieß es in der Mitteilung. Peking warf Davidson hingegen vor, er würde die militärische Bedrohung durch China „aufbauschen“.

Einwohner fürchten Invasion durch China

China beansprucht Taiwan als Teil der Volksrepublik. Taiwan hatte sich 1949 am Ende eines Bürgerkriegs von der Volksrepublik China losgesagt. Die 23 Millionen Einwohner und Einwohnerinnen der demokratisch regierten Insel fürchten eine Invasion durch die autoritär geführte Volksrepublik. Im vergangenen Jahr drangen chinesische Militärflugzeuge 380-mal in Taiwans Verteidigungszone ein, häufiger als je zuvor.

Die USA brachen 1979 ihre diplomatischen Beziehungen zu Taiwan ab, um die Volksrepublik als alleinige Vertreterin Chinas anzuerkennen. Allerdings blieben die USA auch nach dieser Entscheidung der mächtigste Verbündete Taiwans. Präsident Biden hatte im Jänner gesagt, die Unterstützung der USA für Taiwan sei „felsenfest“.

Vor dem Hintergrund der anhaltenden Spannungen schlug Chinas Regierungschef Li Keqiang versöhnliche Töne gegenüber den USA an. Beide Staaten sollten sich um eine nachhaltige und gesunde Entwicklung ihrer Beziehungen bemühen, sagte Li zum Abschluss der Jahrestagung des Volkskongresses vor Journalisten.