Slowakischer Gesundheitsminister tritt zurück

Inmitten der Regierungskrise wegen des Coronavirus-Krisenmanagements in der Slowakei hat Gesundheitsminister Marek Krajci seinen Rücktritt verkündet. Zwei Juniorpartner in der Koalition hätten ihren Verbleib in der Regierung von seinem Abschied abhängig gemacht, sagte Krajci heute. Sein Rücktritt sei daher ein „Akt der Verantwortung“.

Die Koalitionspartner Sas und Za Ludi hatten Ministerpräsident Igor Matovic wegen der umstrittenen Ankaufs des russischen CoV-Impfstoffs „Sputnik V“ zu einer Kabinettsumbildung aufgefordert.

Premier kritisiert Koalitionspartner

Matovic, der mit seiner Mitte-rechts-Partei Olano das Regierungsbündnis aus insgesamt vier Parteien in Bratislava anführt, nannte den erzwungenen Rücktritt seines Gesundheitsministers eine „unmoralische Entscheidung unserer Koalitionspartner“.

Krajci müsse im Amt bleiben, bis die Impfkampagne mit „Sputnik V“ in vollem Gange sei. „Wir wollen nicht, dass irgendwer die Nutzung des russischen Impfstoffs blockiert.“

Weltweit zweithöchste CoV-Todesrate

Die slowakische Regierung steht wegen der CoV-Krise unter Druck. Das Land hat derzeit die weltweit zweithöchste Todesrate im Verhältnis zur Zahl der Einwohnerinnen und Einwohner sowie eine der höchsten Ansteckungsraten.