UNO zu einem Jahr Pandemie: „Tsunami des Leidens“

Die Welt hat nach Ansicht von UNO-Generalsekretär Antonio Guterres in dem einen Jahr, seit die Weltgesundheitsorganisation (WHO) eine Pandemie ausgerufen hat, einen „Tsunami des Leidens“ durchgestanden. „So viele Leben wurden verloren. Volkswirtschaften wurden auf den Kopf gestellt und Gesellschaften ins Taumeln gebracht“, sagte der Guterres gestern. „Die verletzlichsten haben am meisten gelitten. Die Abgehängten wurden noch weiter abgehängt.“

Guterres dankte all jenen, die die Gesellschaften trotzdem am Laufen gehalten hätten, darunter dem medizinischen Personal. Ausdrücklich honorierte er auch all jene, „die gegen Leugner und Desinformation aufgestanden sind und Wissenschaft und Sicherheitsvorgaben gefolgt sind. Ihr habt dabei geholfen, Leben zu retten.“

Die Impfstoffe hätten nun Hoffnung gebracht, müssten aber gerecht verteilt werden. Das sei der „größte Moraltest unserer Zeit“, sagte Guterres. „Es macht mir große Sorgen, dass einige Länder mit geringem Durchschnittseinkommen noch keine einzige Dosis bekommen haben, während reichere Länder auf dem Weg sind, ihre ganze Bevölkerung zu impfen. Wir sehen viele Beispiele von Nationalismus und Hortung von Impfstoff in reicheren Ländern – und Nebenabkommen mit Herstellern, die den Zugang für alle untergraben.“