Frankreich und Spanien gedenken der Opfer von Terrorismus

Frankreich und Spanien haben gestern an die Opfer von Terroranschlägen erinnert. Präsident Emmanuel Macron nahm gemeinsam mit seinen Vorgängern Francois Hollande und Nicolas Sarkozy an einer Gedenkzeremonie auf dem Gelände des Pariser Invalidendoms teil. Spaniens König Felipe VI. gedachte der Opfer der Anschläge von Madrid im Jahr 2004 – des europaweit bisher tödlichsten Terroranschlags.

In der spanischen Hauptstadt hatten am 11. März 2004 Islamisten Bomben in vier Zügen gezündet und insgesamt 191 Menschen getötet und rund 2.000 verletzt. Zu der Tat bekannten sich Anhänger des Terrornetzwerks al-Kaida.

Terrorgefahr „immer noch hoch“

Die EU hat den 11. März zum Gedenktag erklärt. „Die Europäer müssen vereint und solidarisch sein im Kampf gegen den Terrorismus, wo auch immer er herkommt“, sagte Felipe VI. bei der Zeremonie in den Gärten des Königspalastes in Madrid. „Der Triumph der Demokratie über den Terrorismus ist der Triumph der Freiheit und der Vernunft, der Triumph der Opfer, unser aller Triumph“, fügte er hinzu.

In Frankreich ist der 11. März seit 2019 nationaler Gedenktag. „Die Terrorgefahr ist immer noch hoch“, erklärte das französische Präsidialbüro. Macron legte bei der Zeremonie einen Kranz vor der Statue einer enthaupteten Frau nieder. Sie war im Auftrag von Opferverbänden bereits 1998 gestaltet worden – also vor den islamistischen Anschlägen, bei denen seit 2015 in Frankreich mehr als 260 Menschen getötet wurden. Die Statue, aus deren Hals Wasser strömt, soll nach Angaben des Künstlers Nicolas Alquin ausdrücken, dass sich ein Mensch durch seine Tötung nicht auslöschen lässt und seine Worte weiter fließen.

Überlebende unter Teilnehmern

An der Veranstaltung nahmen eine Reihe von Überlebenden der Anschläge teil. Zugegen war auch der Redaktionsleiter der Satirezeitung „Charlie Hebdo“, Laurent Sourisseau. Er hatte den islamistischen Anschlag vom Jänner 2015 mit zwölf Toten schwer verletzt überlebt.

Bei islamistischen Anschlägen wurden in den vergangenen Jahren mehr als 250 Menschen getötet. Im Oktober 2020 tötete ein 21-jähriger, aus Tunesien stammender Gewalttäter in einer Kirche in Nizza drei Menschen mit einem Messer. Zuvor war der Lehrer Samuel Paty nordwestlich von Paris von einem Angreifer getötet und enthauptet worden. Beide Taten hatten auch international Entsetzen ausgelöst.