Peru: Jahrelange Haft für Oppositionsführerin gefordert

Einen Monat vor der Wahl in Peru hat ein peruanischer Staatsanwalt unter anderem wegen Geldwäsche und Behinderung der Justiz 30 Jahre und zehn Monate Haft für die Oppositionspolitikerin und Präsidentschaftskandidatin Keiko Fujimori gefordert.

Der Staatsanwalt Jose Domingo Perez reichte die über 15.000 Seiten fassende Anklage bei dem zuständigen Richter ein, wie die peruanische Zeitung „El Comercio“ gestern berichtete.

Peruanischer Oppositionspolitikerin und Präsidentschaftskandidatin Keiko Fujimori
Reuters/Guadalupe Pardo

Die Staatsanwaltschaft habe außer Fujimori weitere 41 Personen angeklagt, darunter Fujimoris Ehemann Mark Vito Villanella, für den sie 22 Jahre und acht Monate Haft forderte. Außerdem sollte die Partei Fuerza Popular (FP), der die 45-Jährige vorsteht, aufgelöst werden. Fujimori selbst gab sich auf Twitter kämpferisch.

Fujimori hat in den vergangenen Jahren bereits mehr als ein Jahr in U-Haft verbracht. Im Mai 2020 war sie entlassen worden, weil nach dem Urteil der Richter die Beweise nicht ausreichten, um eine weitere Untersuchungshaft zu rechtfertigen. Die Vorsitzende der rechten FP soll im Wahlkampf 2011 illegale Zahlungen vom brasilianischen Baukonzern Odebrecht erhalten haben. Die Firma steht im Mittelpunkt eines der größten Korruptionsskandale Lateinamerikas.