Zahl der Zwillingsgeburten weltweit auf Rekordstand

Weltweit werden einer Studie zufolge mehr Zwillinge geboren als je zuvor. Zwischen der ersten Hälfte der 1980er Jahre und dem Beginn der 2010er Jahre sei die Zahl der Zwillingsgeburten um ein Drittel gestiegen, von gut neun auf zwölf je 1.000 Geburten.

Das berichtet ein internationales Forschertrio um den Soziologen Christiaan Monden von der Universität Oxford in der Fachzeitschrift „Human Reproduction“.

Gründe für die deutliche Zunahme seien eine stärkere Verbreitung von künstlicher Befruchtung mit einer deutlich größeren Wahrscheinlichkeit von Mehrlingsgeburten sowie ein höheres Alter vieler Mütter und der höhere Einsatz von Verhütungsmitteln.

Ältere Frauen gebären häufiger Zwillinge, weil bei ihnen pro Zyklus mehr Eizellen heranreifen als bei jüngeren. Das liegt daran, dass ältere Frauen mehr follikelstimulierendes Hormon (FSH) produzieren, das die Reifung der Eizelle auslöst.

Mehr Risiken

In fast allen Ländern sei die Zahl der Zwillinge zwischen 2010 und 2015 im Vergleich zu 1980 bis 1985 zum Teil deutlich gestiegen. Zumeist handelt es sich dabei um zweieiige Zwillinge, der Anteil eineiiger Zwillingsgeburten blieb stabil bei vier Prozent. Nach Ansicht der Studienautoren ist aber unklar, ob die Zahl in wohlhabenderen Ländern weiter steigen wird.

Bei Zwillingen bestehen höhere Risiken während der Schwangerschaft sowie während der Geburt, etwa Früh- und Totgeburten und höhere Sterblichkeit. Daraufhin wurden die Regeln für künstliche Befruchtung vielerorts geändert, nun werden weniger Embryonen eingesetzt. Die Studienautoren schätzen, dass weltweit jedes Jahr etwa 1,6 Millionen Zwillingspaare zur Welt kommen, eines von 42 Neugeborenen ist Zwilling.