Italien begibt sich erneut in Lockdown

Wegen erneut drastisch steigender Zahlen bei den CoV-Infektionen begibt sich Italien ab Montag in den dritten Lockdown: „Wir haben es leider mit einer neuen Welle der Infektionen zu tun“, sagte der neue Ministerpräsident Mario Draghi gestern beim Besuch eines Impfzentrums am römischen Fiumicino-Flughafen. Binnen einer Woche habe es mehr als 150.000 neue Infektionen gegeben, eine Zunahme von rund 20.000 gegenüber der Vorwoche.

„Diese Zahlen zwingen uns zur höchsten Vorsicht, um die Zahl der Toten zu begrenzen und eine Überlastung der Gesundheitseinrichtungen zu verhindern“, sagte Draghi. Der Leiter des Forschungszentrums Gimbe, Nino Cartabellotta, hatte darauf hingewiesen, dass die Zunahme der Covid-19-Fälle in den vergangenen Wochen den „Anfang der dritten Welle“ der Epidemie in Italien anzeige.

Schulen und Cafes wieder geschlossen

Die Regierung in Rom beschloss Maßnahmen, die für die Zeit von Montag bis 6. April in Kraft bleiben sollen. Dazu zählt, dass Regionen mit einem Inzidenzwert von 250 Fällen automatisch in die höchste Alarmstufe Rot wechseln. Das treffe auf einen Großteil der Regionen zu, darunter die Lombardei, das Piemont, Venetien, Emilia-Romagna, Latium und Kalabrien, erklärte Gesundheitsminister Roberto Speranza.

In weiten Teilen des Landes werden somit von Montag an Schulen, Hochschulen, Cafes und Restaurants geschlossen. Nur der Außer-Haus-Verkauf bleibt erlaubt. Der Verkauf aller nicht dringend benötigten Produkte wird gestoppt. Für das Osterwochenende wurde schon jetzt für ganz Italien die Alarmstufe Rot festgesetzt.

In Italien wurde in dieser Woche die Marke von 100.000 Toten überschritten. Zuletzt stieg die Zahl der Infektionen wieder stark, unter anderem wegen der Ausbreitung der zuerst in Großbritannien nachgewiesenen Mutation B.1.1.7.