Autobombenanschlag in Afghanistan: Tote und Verletzte

Bei einem Autobombenanschlag im Westen Afghanistans sind mindestens acht Menschen getötet und Dutzende weitere verletzt worden. Der Anschlag gestern Abend habe sich gegen ein Polizeipräsidium in der Stadt Herat gerichtet, sagte ein Sprecher des Gouverneurs der gleichnamigen Provinz heute der Nachrichtenagentur AFP. Präsident Ashraf Ghani machte die Taliban für den Anschlag verantwortlich, die ihrerseits jede Verwicklung in die Gewalt bestritten.

Bewohner in den Trümmern ihres zerstörten Hauses nach einer Autobombe in Herat (Afghanistan)
APA/AFP/Hoshang Hashimi

Der Sprecher des Gouverneurs bezifferte die Zahl der Verletzten auf 47. Unter den Todesopfern seien Frauen, Kinder und Sicherheitskräfte. Ein Sprecher des afghanischen Innenministeriums bestätigte die Zahl der Toten, sprach aber von 54 Verletzten.

Gewalt in vergangenen Monaten zugenommen

Staatschef Ghani warf den Taliban vor, ihren „unrechtmäßigen Krieg und die Gewalt gegen unser Volk fortzusetzen“. Die Radikalislamisten hätten „einmal mehr gezeigt, dass sie keine friedliche Lösung der derzeitigen Krise“ im Sinn hätten. Taliban-Sprecher Sabihullah Mudschahid erklärte dagegen, es gebe keine Verbindungen zwischen der Miliz und dem Anschlag in Herat.

In der westafghanischen Provinz Herat sind zahlreiche Taliban-Kämpfer aktiv. Immer wieder verüben sie Anschläge auf afghanische Sicherheitskräfte. Trotz der innerafghanischen Friedensgespräche hat die Gewalt in Afghanistan in den vergangenen Monaten stark zugenommen. In einer Welle gezielter Mordanschläge wurden zahlreiche Journalisten, Aktivisten und Beamte getötet.