AstraZeneca begründet gekürzte Lieferungen in die EU

Das britisch-schwedische Pharmaunternehmen AstraZeneca hat erneute Kürzungen bei den geplanten Coronavirus-Impfstofflieferungen in die EU mit Produktionsproblemen und Exportbeschränkungen begründet. Das Unternehmen zeigte sich heute „enttäuscht“, die geplanten Impfstofflieferungen in die EU erneut kürzen zu müssen. AstraZeneca arbeite „unermüdlich“ an einer Beschleunigung der Lieferungen. Bis Mitte des Jahres sollen demnach nur hundert Millionen Impfstoffdosen an die EU ausgeliefert werden.

Wegen Produktionsschwierigkeiten an Standorten in der EU hatte AstraZeneca angekündigt, Coronavirus-Impfstoffe aus Produktionsstandorten außerhalb der EU in die EU-Staaten zu exportieren. Aufgrund von Exportbeschränkungen würden die Lieferungen im ersten Quartal nun aber reduziert, hieß es in der Erklärung. „Wahrscheinlich“ seien auch die geplanten Lieferungen für das zweite Quartal betroffen.

400 Millionen Dosen bestellt

„Trotz der Herausforderungen“ plane das Unternehmen, in der ersten Jahreshälfte hundert Millionen Impfstoffdosen an die EU auszuliefern, darunter 30 Millionen während des ersten Quartals bis Ende März. Die EU hat bei AstraZeneca bis zu 400 Millionen Dosen seines Coronavirus-Impfstoffs bestellt. Bereits zu Jahresbeginn hatte es zwischen Brüssel und dem Unternehmen Streit über das Tempo der Impfstofflieferungen gegeben.

Die EU-Kommission teilte heute mit, sie habe die Lieferprobleme von AstraZeneca zur Kenntnis genommen. Die Gespräche mit dem Unternehmen dauerten an. „Wir bestehen darauf, dass das Unternehmen alles tut, um seine Verpflichtungen einzuhalten.“

WHO tritt Zweifeln an Impfstoff entgegen

Zuletzt hatte es mehrere Rückschläge für den AstraZeneca-Impfstoff gegeben: Wegen Berichten über schwere Fälle von Blutgerinnseln setzten mehrere europäische Länder in dieser Woche ihre Impfungen mit dem Vakzin aus. Bisher ist aber nicht geklärt, ob ein ursächlicher Zusammenhang zwischen der Impfung und den Blutgerinnseln besteht.

Indes trat die Weltgesundheitsorganisation (WHO) Zweifeln an dessen Sicherheit entgegen. Nichts spreche gegen den Einsatz des Impfstoffs, hieß es am Freitag. Laut der Europäischen Arzneimittel-Agentur (EMA) sollten aber allergische Reaktionen als mögliche Nebenwirkungen aufgenommen werden.

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