Patienten aus Krankenhäusern im Großraum Paris verlegt

Wegen der angespannten Coronavirus-Lage hat im Großraum Paris die Verlegung von Patienten und Patientinnen begonnen. Die ersten drei an Covid-19 Erkrankten seien heute mit dem Hubschrauber in Krankenhäuser im Westen des Landes verlegt worden, berichtete die französische Nachrichtenagentur AFP mit Bezug auf den Leiter des medizinischen Notfallhilfsdiensts des Departements Seine-Saint-Denis. Mindestens vier weitere sollen morgen verlegt werden. Das Departement liegt rund 15 Kilometer östlich von Paris.

Gesundheitsminister Olivier Veran hatte am Donnerstag verkündet, dass sich die Gesundheitsbehörden auf die Verlegung Dutzender, sogar Hunderter Patienten aus den Krankenhäusern aus dem Großraum Paris vorbereiten. Während der ersten Coronavirus-Welle im Frühjahr 2020 wurden mit medizinisch umgerüsteten TGV-Hochgeschwindigkeitszügen Hunderte Menschen aus dem Großraum Paris und dem Elsass verlegt.

Täglich 20.000 bis 30.000 Neuinfektionen

Um die Kapazitäten für Covid-19-Patienten zu erhöhen, wurden die Krankenhäuser im Großraum Paris bereits am Montag angewiesen, bis zu 40 Prozent ihrer medizinischen Aktivitäten wie beispielsweise geplante Operationen zu reduzieren.

In Frankreich ist die Coronavirus-Lage mit täglich 20.000 bis 30.000 Neuinfektionen stark angespannt. Vor allem die Situation im Großraum Paris, in der Region Hauts-de-France und im Süden ist besorgniserregend. Das Land mit rund 67 Millionen Einwohnern hat am Freitag offiziell die Schwelle von 90.000 Coronavirus-Toten überschritten. Landesweit gilt seit Wochen eine abendliche Ausgangssperre ab 18.00 Uhr. Die Geschäfte und Schulen haben aber weitgehend geöffnet. Restaurants und Kultureinrichtungen sind geschlossen.