Millionen Italiener ab Montag wieder im Lockdown

Während für Millionen Menschen in Italien ab morgen wieder ein strikter Lockdown gilt, gibt es in Südtirol vorsichtige Öffnungsschritte. Ab morgen können Kinder in der ganzen Provinz wieder Kindergärten und die Grundschule besuchen, wie die Landesverwaltung gestern mitteilte. Auch Friseure und Kosmetiksalons dürfen wieder öffnen. Eine Woche später darf auch der Handel wieder loslegen. Über Ostern von 3. bis 5. April gelten in der beliebten Urlaubsregion allerdings wieder die strengen Coronavirus-Sperren, die für ganz Italien – außer Sardinien – beschlossen wurden.

Es sei das Ziel, nach den Osterfeiertagen zur „gelben Zone“ zu werden, um dann weitere Lockerungen anzugehen wie die Öffnung von Bars und Restaurants, heißt es in der Mitteilung. Die sind derzeit zu.

Lage verschärft sich

Von morgen an werden Regionen wie Latium mit der Hauptstadt Rom, die Lombardei mit Mailand, Piemont, Venetien oder die Emilia-Romagna zu roten Zonen. Dort sind dann alle Schulen und Kindergärten zu, genauso wie Geschäfte. Restaurants dürfen nur Speisen zum Mitnehmen anbieten. Die Bewegungsfreiheit innerhalb der Region ist stark eingeschränkt. Das Haus sollen die Menschen nur noch für notwendige Erledigungen verlassen, wobei Ausnahmen für die Arbeit oder in Notfällen gelten.

Die Zahl der Coronavirus-Infektionen war in den letzten Wochen in Italien kontinuierlich gestiegen. Gestern meldeten die Behörden in dem 60-Millionen-Einwohner-Land knapp 27.000 Coronavirus-Neuinfektionen und 380 Tote mit dem Virus binnen eines Tages.

Bis September sollen 80 Prozent der Einwohner geimpft sein

Italien will bis September mindestens 80 Prozent der Bevölkerung gegen das Coronavirus geimpft haben. Das ist das Ziel eines nationalen Impfplans, den die Regierung in Rom nun bekanntgab. Dazu sollen künftig pro Tag mindestes 500.000 Dosen verabreicht werden. Damit soll in Zukunft rund drei Mal so viel pro Tag geimpft werden wie bisher (170.000).

Die Impfkampagne lief bisher wie in anderen europäischen Ländern eher schleppend. Bis jetzt wurden laut Regierung 7,9 Millionen Dosen geliefert. Diese Zahl werde sich innerhalb der nächsten drei Wochen verdoppeln. Etwa 52 Millionen weitere Dosen werden bis Ende Juni erwartet, weitere 84 Millionen bis zum Herbst.