Jordanien: Sieben Tote nach Ausfall der Sauerstoffzufuhr

Wegen einer Panne bei der Sauerstoffversorgung zur künstlichen Beatmung sind mindestens sieben Covid-19-Patienten und -Patientinnen in einem jordanischen Krankenhaus gestorben. Gestern seien die Sauerstoffvorräte in der Klinik in Salt zur Neige gegangen, sagte Gesundheitsminister Nasir Obeidat. König Abdullah II. forderte bei einem Besuch die Absetzung des Krankenhauschefs.

Eine Stunde lang habe es Probleme mit der Sauerstoffversorgung gegeben, und das habe wahrscheinlich zum Tod der Patienten geführt, sagte Gesundheitsminister Obeidat. Er übernehme „die volle moralische Verantwortung“ für den Vorfall und habe seinen Rücktritt eingereicht. Nach Angaben eines Regierungssprechers nahm Ministerpräsident Bischer al-Kasawneh das Rücktrittsgesuch des Ministers an.

Nach Angaben des Leiters der nationalen Gerichtsmedizin, Adnan Abbas, handelte es sich bei den Toten um vier Männer und drei Frauen über 40 Jahren. Nach der Autopsie gebe es eindeutige Hinweise darauf, dass die Menschen durch Sauerstoffmangel gestorben seien, sagte er.

König: Vorfall „inakzeptabel“

König Abdullah II. besuchte das Krankenhaus und verurteilte das tragische Unglück, wie der staatliche Fernsehsender Mamlaka berichtete. Sichtlich erbost forderte Abdullah den Krankenhauschef Abdel Rasak al-Kahman zum Rücktritt auf. Im Internet kursierte ein Video von einem Gespräch des Königs mit Kahman, in dem der König den Vorfall als „inakzeptabel“ bezeichnete.

Vor dem Krankenhaus in der Stadt Salt nordwestlich der Hauptstadt Amman versammelten sich Hunderte Menschen, um gegen die Todesfälle zu protestieren. Unter ihnen waren auch die Angehörigen der Opfer.