Demos am Todestag von Breonna Taylor

Ein Jahr nach dem Tod der von Polizeikräften erschossenen Afroamerikanerin Breonna Taylor haben Hunderte Menschen Gerechtigkeit für die junge Frau und Reformen gegen Polizeigewalt gefordert. „Wir haben zwei verschiedene Amerikas. Wir haben eines für Afroamerikaner und eines für weiße Amerikaner“, sagte der Anwalt der Familie, Benjamin Crump, bei der Veranstaltung in Louisville im Bundesstaat Kentucky.

Demos am Todestag der erschossenen Afroamerikanerin Breonna Taylor in Louisville (Kentucky)
AP/Timothy D. Easley

Taylors Mutter, Tamika Palmer, führte die Demonstrierenden an, die „keine Gerechtigkeit, kein Frieden“ skandierten. US-Präsident Joe Biden schrieb auf Twitter, Taylors Tod sei „eine Tragödie, ein Schlag für ihre Familie, ihre Gemeinde und Amerika“ gewesen. „Während wir weiter um sie trauern, müssen wir vorwärts drängen, um im Kongress eine sinnvolle Polizeireform zu verabschieden“, forderte er.

Nächtliche Razzia

Die 26-jährige Notfallsanitäterin war vor einem Jahr in ihrer Wohnung erschossen worden. Die Polizeikräfte in Zivil hatten die Wohnung bei einer nächtlichen Drogenrazzia gestürmt. Taylors Freund, der mit ihr im Bett lag, glaubte nach eigenen Angaben an einen Überfall und eröffnete mit seiner Waffe, die er legal besaß, das Feuer.

Bei dem Schusswechsel wurde Taylor durch acht Kugeln getötet. Zwei Polizisten wurden in der Folge gekündigt. Einer wurde offiziell beschuldigt – allerdings nur für die Gefährdung von Taylors Nachbarn durch die Schießerei.